Newsletter 02/2021

Veranstaltungen

Das Digitale im Fokus: Virtuelle Veranstaltungsreihe RTR-Netz-Werk-Digital nimmt Anlauf

Digitalthemen sind mitten in der Gesellschaft angelangt, zusätzlich befeuert durch eine tiefgreifende Umstellung des gesellschaftlichen Lebens aufgrund der COVID-19 Pandemie. Wer von uns hätte sich Anfang 2020 auch nur im Ansatz vorstellen können, wie unser beruflicher und privater Alltag heute aussieht und welche digitalen Tools wir hierfür heranziehen? Was sind aber nun die Strukturen, die unser digitales Leben ermöglichen? Wie verändern digitale Dienste unsere Gesellschaft oder die Märkte, in denen sie angeboten werden?

Mit diesen und vielen weiteren Fragen beschäftigen sich Expertinnen und Experten unterschiedlichster Disziplinen auf der ganzen Welt. Beinahe tägliche Schlagzeilen rund um Vorhaben der großen digitalen Anbieter verdeutlichen, mit welcher Aufmerksamkeit das Geschehen in digitalen Märkten verfolgt wird, während Regulierungsvorschläge in Australien und Europa bzw. Untersuchungen und Verfahren in Asien, Südamerika und den USA eindrücklich illustrieren, wie eifrig an der Lösung wohlbekannter Probleme gearbeitet wird. Bei diesen Diskussionen fließt eine Vielzahl von Standpunkten, Interessen und Bedenken zusammen. Wie kann zum Beispiel Datenschutz umgesetzt werden, ohne dass es gleichzeitig zu einer Disruption von Geschäftsprozessen kommt (Google Sandboxing, IoS 14)? Oder: Wie können digitale Märkte so gestaltet werden, dass möglichst viel Wett­be­werb entsteht und auch Innovation weiterhin möglich bleibt?

Komplexe Themen verlangen nicht nur eine differenzierte Auseinandersetzung, sondern auch engagierte Zusammenarbeit unter denjenigen, die sich ihrer annehmen. Digitale Themen aufrollen, diskutieren und zugänglich machen – das ist der Anspruch der neuen Veranstaltungsreihe des Fachbereichs Telekommunikation und Post der RTR. Unter dem Titel RTR-Netz-Werk-Digital wollen wir ein Forum schaffen, in dem Expertinnen und Experten über „ihre“ Digitalthemen sprechen und Interessierte aus unterschiedlichen Bereichen neue Themen entdecken, diskutieren und sich vernetzen können.

Erfolgreicher Auftakt zu den Themen 5G Security und NIS2

In der Auftaktveranstaltung am 19. Mai stand die Digitale Europäische Sicherheitspolitik im Fokus der beiden Paneldiskussionen. Der erste Teil der Veranstaltung zum Thema 5G – Sicherheit an erster Stelle wurde durch Impulsvorträge der Panelisten eingeleitet: Erich Manzer (Deputy CEO, Huawei Österreich), Kurt Reichinger (Teamleiter Cybersicherheit und Dienstequalität, RTR) und Wolfgang Schwabl (Cyber Security Officer, A1 Telekom Austria).

Kernpunkt der Diskussion war die gemeinsame Überzeugung, dass Sicherheit nicht nur für eine bestimmte Technologie gewährleistet sein sollte. Vielmehr gehe es bei Initiativen wie der 5G Toolbox darum, alle Netze, alle Dienste und alle Protokolle sicher zu gestalten. Für die langfristige Gewährleistung der Sicherheit ist neben fachlicher Expertise auch Vertrauen und konstruktive Zusammenarbeit erforderlich, und zwar zwischen Betreibern, Herstellern und Behörden, sowohl national als auch auf internationaler Ebene.

In der zweiten Hälfte der Veranstaltung befassten sich Natalie Ségur-Cabanac (Vize-Präsidentin, ISPA), Vinzenz Heußler (Bundeskanzleramt) und Reinhard Posch (Chief Information Officer, Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort) mit dem Thema NIS2 – ein neuer Rechtsrahmen.

Mit der nächsten Generation der Netz- und Informationssicherheitsrichtlinie (NIS2) hält Cybersicherheit erstmals in der breiten Masse der Unternehmen Einzug, denn: Während sich die erste NIS-Richtlinie an ca. 16.000 Unternehmen wandte, sollen künftig mehr als 110.000 europäische Unternehmen unterschiedlichster Sektoren in Sicherheitsverpflichtungen einbezogen werden. Dadurch erhöht sich einerseits die Komplexität der Regulierung, andererseits ergeben sich dadurch für Unternehmen, die bereits sektorspezifisch reguliert werden, neue Kontaktstellen und allenfalls auch andere Anforderungen. Eine besondere Herausforderung im Telekommunikationssektor ist dabei, dass auch sehr kleine Unternehmen sehr aufwändigen Prozessen unterliegen könnten, die nicht notwen­digerweise auf den Sektor zugeschnitten sind.

Großes Interesse bei der zweiten Veranstaltung zu Blockchain

Mitte Juni fand die zweite Veranstaltung in der Reihe RTR-Netz-Werk-Digital statt, dieses Mal zum Thema Blockchain. Abermals online und ohne Kaffee und Kuchen, dafür mit sechs spannenden Expertinnen und Experten, wenden wir uns zuerst den großen Themen der Blockchain, nämlich den Grundlagen der Technologie, Blockchain und Umwelt sowie Blockchain im Bereich der Telekommunikation zu.

Im ersten Teil der Veranstaltung wurden drei Themen diskutiert, die sich wie ein roter Faden durch alle weiteren Diskussionen zogen. Alfred Taudes (Univ.-Prof. an der Wirtschaftsuniversität Wien) erläuterte die Frage: Was ist die Blockchain bzw. wie funktioniert diese Technologie? Andreas Freitag (Consultant, Trusinity) gab einen Überblick in die Zusammenhänge zwischen Blockchain und Umwelt. Franz Helmut Bader (A1 Telekom Austria) zeigte schließlich die Einsatzgebiete der Blockchain im Telekom-Bereich auf.

Nach der Pause ging es um Anwendungen der Blockchain. Katharina Muther-Pradler (Bereichsleiterin Integrierte Aufsicht, Finanzmarktaufsicht) stellt einige Blockchain-Anwendungen im Bereich Kryptowährungen vor. Blockchain im Energie-Bereich stand im Fokus des Vortrags von Kai Siefert (IT-Stratege, Wien Energie). Stefanie Roos (Delft Blockchain Lab, Technische Universiteit Delft) präsentierte einige Anwendungen der Blockchain im Bereich der Vertrauensdienste.

Nach der Sommerpause wird die Veranstaltungsreihe RTR-Netz-Werk-Digital fortgesetzt.

 

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