• 15.

    JUN 2011

10 Jahre RTR und KommAustria

Festakt im Zeichen von Qualität und Medienvielfalt

Mit rund 250 Gästen feierten RTR-Geschäftsführer Dr. Alfred Grinschgl und die KommAustria mit ihrem Vorsitzenden Mag. Michael Ogris am 14. Juni in der „Arena 21“ im Wiener Museumsquartier das zehnjährige Bestehen der Medienbehörde und des Fachbereichs Medien der RTR-GmbH.

Vor zahlreichen Spitzenvertretern aus Rundfunk, Film- und Fernsehproduktion, Journalisten, Infrastrukturbetreibern und vielen anderen Branchenexperten, würdigte Medienstaatssekretär Dr. Josef Ostermayer in einer Festrede die bedeutende und erfolgreiche Arbeit von KommAustria und RTR-GmbH. Beide Einrichtungen hätten unter anderem mit Lizenzvergaben, Fördermaßnahmen oder der Rundfunkdigitalisierung gesetzliche Vorgaben bestmöglich umgesetzt und so die Medienvielfalt und den dualen Rundfunkmarkt entwickelt und gestaltet. Mit der Aufsicht über den ORF seit Oktober 2010 sei die Verantwortung noch einmal deutlich gestiegen. Außerdem kündigte Ostermayer an, dass künftig mit dem geplanten Medientransparenzgesetz, das eine Offenlegung staatlicher Inserate und Marketingmaßnahmen vorsieht, der Aufgabenbereich der KommAustria weiter wachsen werde.

Grinschgl und Ogris hoben einige Höhepunkte aus der zehnjährigen Tätigkeit von RTR-GmbH und KommAustria hervor. Dazu zählen unter anderem die ersten 21 Lizenzvergaben für private Hörfunkanbieter im Jahr 2001, der Start der privaten  Fernsehprogramme ATV, PULS 4 und ServusTV oder der erfolgreiche Verlauf der Fernsehdigitalisierung, die einen Grad von 70 % in den österreichischen TV-Haushalten erreicht hat. Mit den bei RTR-GmbH und KommAustria eingerichteten Förderungen konnte der heimische Medienmarkt erheblich unterstützt werden. Allein aus dem FERNSEHFONDS AUSTRIA sind seit dem Jahr 2004 rund 70 Millionen Euro in die österreichische Film- und Fernsehproduktion geflossen und haben zu einer Wertschöpfung von rund 250 Millionen Euro geführt.

Außerordentliche Resonanz fand ein Festvortrag des Medienwissenschaftlers Univ.-Prof. Dr. Kurt Imhof von der Universität Zürich. Unter dem Titel „Qualität der Informationsprogramme in Gegenwart und Zukunft“ zeigte Imhof einen bedenklichen Rückgang des Qualitätsjournalismus in Print und elektronischen Medien am Beispiel der Schweiz auf. Journalismus würde sich in Inhalt und Gestaltung zunehmend an Konsumenten, statt an Staatsbürger richten. Imhof mahnte, dass damit ein Verlust bedeutender demokratischer Werte und politischen Bewusstseins in der Bevölkerung einhergehe. Der Vortrag verdeutlichte den Zuhörern auch Parallelen zur Situation und Entwicklung in Österreich. In dem Zusammenhang erklärte Dr. Alfred Grinschgl, dass auch Fördermaßnahmen dazu geeignet seien, derartigen Entwicklungen entgegenzuwirken und dass daher die Zielsetzungen von Medienförderungen immer wieder zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen seien. 

Im Rahmen einer Podiumsdiskussion unter Leitung von Horizont-Chefredakteur Sebastian Loudon, bescheinigten die Medienjournalisten Harald Fidler (Der Standard), Mag. Julia Schnizlein (APA), Christoph Silber (Kurier), Mag. Anna-Maria Wallner (Die Presse) und Dinko Fejzuli (Medianet) der RTR-GmbH und der KommAustria eine überzeugend objektive und transparente Arbeitsweise. Dabei wurde aber auch der Wunsch geäußert, dass KommAustria und RTR-GmbH auf Grundlage ihrer Fachkompetenzen und im Rahmen ihrer Möglichkeiten vermehrt auch Impulse zu aktuellen Diskussionen im Medienmarkt geben sollten.

Programm

Begrüßung und EröffnungDr. Alfred Grinschgl (Geschäftsführer RTR-GmbH)
Medienstandort Österreich: Aktuelle ThemenDr. Josef Ostermayer (Staatssekretär im Bundeskanzleramt)
Chanchen und Auftrag für die KommAustriaMag. Michael Ogris (Vorsitzender KommAustria)
Qualität der Informationsprogramme in Gegenwart und ZukunftUniv.-Prof. Dr. Kurt Imhof (Universität Zürich)
10 Jahre RTR und KommAustria: Was war - was bleibt?Moderation: Sebastian Loudon (Horizont)
Mag. Julia Schnizlein (APA)
Harald Fidler (Der Standard)
Mag. Anna-Maria Wallner, LL.M. (Die Presse)
Christoph Silber (Kurier)
Dinko Fejzuli (Medianet)

Bildbeschreibung:

Foto 1: v.l.n.r.: Dr. Alfred Grinschgl, Dr. Josef Ostermayer, Mag. Michael Ogris
Foto 2: Dr. Alfred Grinschgl
Foto 3: Dr. Josef Ostermayer
Foto 4: Mag. Michael Ogris
Foto 5: Univ.-Prof. Dr. Kurt Imhof
Foto 6: v.l.n.r.: Harald Fidler, Mag. Julia Schnizlein, Sebastian Loudon, Dinko Fejzuli, Christoph Silber, Mag. Anna-Maria Wallner, LL.M.

Fotos: Christof Wagner