Die Informationsgesellschaft bietet uns eine nie dagewesene Fülle an Informationen, welche in einer benutzerfreundlichen Darstellung präsentiert werden. Um sich in dieser Fülle zurechtzufinden, sind bestimmte Fähigkeiten erforderlich:
Um sich in dieser Medienlandschaft zu orientieren und an dessen Weiterentwicklung gestalterisch mitzuwirken, benötigt es „Medienkompetenz“. Diese fördert ein kritisches, reflektiertes, verantwortungsbewusstes, selbstbestimmtes und kreatives Handeln im Umgang mit Medien. Medienkompetenz ermöglicht es uns, aktiv an der Wissensgesellschaft und der Medienkultur teilzuhaben.
Medienkompetenz umfasst etwa:
Die jungen Menschen – die sogenannten „Digital Natives“ – sind von Anfang an von Medien umgeben. Sie verfügen in der Regel bereits bei Schuleintritt über ein gewisses Maß an Medienkompetenz, jedenfalls aber an technischen Fertigkeiten, welche eine ständigen Erweiterung bzw. begleitenden Bewusstseinsbildung benötigen. Hier kommt – neben den Eltern – gerade der Schule eine wichtige Rolle zu, die diese auch wahrnimmt. Es wird etwa das Thema Medien als mitgestaltendes Element in den Unterricht eingebunden.
Die älteren Personen - die „Digital Immigrants" – haben die Entwicklung hin zu einer immer stärker digitalisierten Medienwelt miterlebt und dabei stets dazugelernt. Sie sind quasi in die digitale Welt "eingewandert". Für sie braucht es Möglichkeiten Medienkompetenz zu erwerben und Wissen zu vertiefen. Dabei können sowohl das persönliche Umfeld, wie etwa die Familie oder der Freundeskreis, als auch Weiterbildungs- und Informationsangebote durch Mediendiensteabietende und verschiedenste Institutionen helfen.
In unserem Medienkompetenzatlas finden Sie Projekte und Initiativen mit unterschiedlichen Schwerpunkten, welche die Medienkompetenz fördern und sich an verschiedenste Zielgruppen richten. Zusätzlich können Sie nach Informations- und Bildungsangeboten spezifisch nach Zielgruppe suchen oder Ihr eigenes Projekt einbringen und sich dabei über Fördermöglichkeiten informieren.
Bereits in den 1990er-Jahren hat sich Dieter Baacke intensiv mit dem Begriff der Medienkompetenz auseinandergesetzt und ihn in vier Dimensionen gegliedert: Medienkritik, Medienkunde, Mediennutzung und Mediengestaltung (Dieter Baacke Medienpädagogik, 1997, S. 98f).
Medienkritik stellt die edukative Dimension dar. Jeder Mensch sollte in der Lage sein, gesellschaftliche Prozesse, insbesondere auch medienweltliche Geschehnisse, zu reflektieren und dieses analytische Wissen dann auf sich selbst und sein Handeln anwenden zu können. Damit kann eine kritische Auseinandersetzung mit Medien erfolgen.
Medienkunde ist das Wissen über die heutigen Mediensysteme, die Bestandteile von Medien und deren Bedienung. Mit diesen Werkzeugen wird ganz generell der Zugang zu Medien ermöglicht.
Mediennutzung umfasst sowohl die rezeptive wie auch die interaktive Nutzung von Medien.
In den Bereich Mediengestaltung fällt die innovative Gestaltung des Mediensystems wie auch dessen kreativ ästhetische Gestaltung, die über die Grenzen der alltäglichen Kommunikationsroutinen hinausgeht.
Diese Kurzdefinition des Begriffs der Medienkompetenz stellt dar, dass Nutzer:innen durch eine aktive Mediennutzung eine Kritikfähigkeit bilden sollen, die unter anderem zum Auswählen unterschiedlicher Medienangebote genutzt werden kann.