Testbetrieb für digitales terrestrisches Fernsehen und interaktive MHP-Applikationen

Die Sendeanlagen und die Signalzubringung

„Multiplexing“ als zentraler Vorgang für ITV

Der Multiplexing-Prozess ist wesentlich für die digitale Ausstrahlung, da hier die vorhandenen Video-, Audio- und Applikationsdaten zusammengeführt und komprimiert werden. Für das DVB-T-Testprojekt in Graz wurden vier TV-Programme, MHP-Zusatzdienste und EPG-Zusatzinformationen auf diese Weise übertragen.

Der Multiplexerbetrieb und das Datenplayout, also die Aussendung der Daten, wurden aufgrund der geforderten Dynamik und Flexibilität sowie der möglichen Synergien zentral vom ORF durchgeführt. Neben geschultem Fachpersonal konnte hier auch auf die vorhandene Infrastruktur bezüglich Messmöglichkeiten und Monitoring zurückgegriffen werden.


Signalzubringung bis in die Haushalte

Die Übertragung des Transportstromes vom Multiplexer-Ausgang in Wien bis zum Landesstudio Graz erfolgte über das digitale Leitungsnetz des ORF.
Über einen Grazer ATM-Switch wurden die Signale vom ORF-Landesstudio Steiermark an die Telekom Austria übertragen, wo der Transportstrom über das Multiservice-Breitbandnetz der Telekom Austria zu den Senderstandorten Graz Griesplatz und Ries transportiert wurde. Der Sender am Griesplatz wurde über eine ATM-Anbindung (fasergebunden) gespeist, die Anbindung der Ries erfolgte über eine SDH-Richtfunkstrecke zwischen den beiden Anlagen.
Eine aktive Überwachung der Senderfunktionen erfolgte durch das Betriebspersonal der Telekom Austria und des ORF.
Von den beiden Sendeanlagen aus wurde schlussendlich das Signal von ORF 1, ORF 2 Steiermark, ATVplus und !TV4GRAZ digital ausgestrahlt. Jene Haushalte, die mit einer DVB-T- und MHP-fähigen Set-Top-Box ausgestattet waren, konnten die vier Programme samt MHP-basierten Zusatzdiensten empfangen. Die Set-Top-Box dekodierte das digitale Signal und ermöglichte das individuelle Abrufen der interaktiven Portale.