IV.1.1.3 Mietleitungen

IV.1.1.3.1 Marktzugang

 

   
Das Anbieten von Mietleitungen ist nach dem TKG - wie die Erbringung der öffentlichen Sprachtelefonie - an eine Konzession gebunden (siehe Info-Box 4). Grundsätzlich sollte die Konzession keine Hürde darstellen - sowohl hinsichtlich der Gebühr als auch der zu erbringenden Nachweise. Vielmehr steht bei Mietleitungen die bereits vorhandene oder auch neu zu schaffende Infrastruktur im Mittelpunkt der Investitionsbetrachtungen. Oftmals müssen bereits vorhandene Netze technisch aufgerüstet werden oder neue Leitungen verlegt werden. Es ist daher nicht verwunderlich, dass es derzeit nur wenige Anbieter mit flächendeckender Infrastruktur gibt.

Anbieter, die auf ein bestehendes Netzwerk zurückgreifen konnten, suchten den raschen Markteintritt und agierten vorwiegend lokal oder auf den Hauptverkehrsverbindungen. Anbieter ohne Infrastruktur verlegen ihre Leitungen hauptsächlich im Großraum Wien, wo Dichte und erreichbare Zielgruppen für den Aufbau sprechen. Meist finden sich hinter solchen Anbietern größere ausländische Gesellschaften, die das Investitionskapital zur Verfügung stellen können.

IV.1.1.3.2 Marktentwicklung

Der Mietleitungsmarkt erfuhr in diesen beiden Jahren ein beispielloses Wachstum. Mehr als 10 Anbieter sorgen für intensiven Wettbewerb auf dem Markt, wobei sich ein Teil - je nach vorhandener Infrastruktur - auf regionale Angebote beschränkt. Der Mietleitungsmarkt ist von besonderer Bedeutung, weil er die Basis für viele Telekommunikationsdienste darstellt.

Viele Dienste greifen auf diese Infrastruktur zurück, wobei insbesondere der kommerzielle Bereich Mietleitungen benötigt. Daher stärken gut ausgebaute Netze die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Österreich.
Im Zuge der Liberalisierung kommt den Mietleitungen eine noch größere Bedeutung zu, weil die Zusammenschaltung von Netzen entsprechende Mietleitungskapazitäten erfordert.

 

 

In dieser Hinsicht ist es erfreulich, dass in den beiden Jahren wichtige Grundlagen geschaffen wurden. So wurden z. T. massive Investitionen in den Aufbau bzw. die Umrüstung von Infrastrukturen vorgenommen, wodurch Wettbewerb und neue Diensteangebote möglich wurden. Gleichzeitig bewegten sich die Preise nach unten. Das verzeichnete Wachstum ist ein klares Signal, dass die Liberalisierung geglückt ist und der Telekommunikationsmarkt sich erfolgreich entwickelt.

IV.1.1.3.3 Marktdaten

Der Markt für Mietleitungen ist im Betrachtungszeitraum kräftig gewachsen: Auf der Ebene nachgefragter Kapazitäten (umgerechnet auf 64-kbit/s-Äquivalente) konnte 1998 ein Anstieg von 170% verzeichnet werden. Im Jahr 1999 wurden immerhin nochmals um 150% höhere Kapazitäten in Österreich nachgefragt. Der monatliche Gesamtumsatz verdreifachte sich 1998 sogar, da der Umsatz pro Mietleitung (vor allem auf Grund größerer Entfernungen) stieg. Auch für 1999 lässt sich ein deutliches Ansteigen der Umsätze feststellen, wie Abbildung 29 zeigt.

Endnutzer-preise für nationale 64-kbit/s-Mietleitungen

 

 

 

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