IV.1.1.4 Zusammenschaltung

 

   

IV.1.1.4.1 Marktentwicklung

Am Zusammenschaltungsmarkt finden sich im Wesentlichen Festnetz- und Mobilnetzbetreiber (in geringem Umfang auch Mietleitungsbetreiber). Noch immer ist die Telekom Austria der wichtigste Zusammenschaltungspartner, direkte Verbindungen zwischen alternativen oder mobilen Netzen stellen eher die Ausnahme dar. Die Telekom Austria wird als Transitnetzbetreiber herangezogen, wobei die Verrechnung kaskadierend erfolgt. Auf diesem Markt sind - umsatzmäßig betrachtet - die Telekom Austria und Mobilkom die herausragenden Betreiber. Die Entscheidung der TKK zu mobilen Terminierungsentgelten (Z 8/99 vom 11.11.1999) sorgte für eine Reduktion der Terminierungs- und Originierungsentgelte im bzw. aus dem Netz der Mobilkom. Bislang ist noch kein Nachziehen der anderen Betreiber festzustellen.

Die Telekom-Control sieht den Zugang zu mobilen Teilnehmern weiterhin als "essential facility", da für ein einzelnes Gespräch keine Alternativen der Terminierung vorhanden sind. Ansätze, die funktionsfähigen Wettbewerb in dieses Segment bringen, sind derzeit nicht zu verwirklichen. Einer davon wäre die Einhebung von passiven Entgelten beim Angerufenen und nicht - wie in Österreich üblich - beim Anrufer. In Teilen der Vereinigten Staaten wurde damit eine Sensibilität für Terminierungsentgelte beim Handy-Besitzer geschaffen. Die Wahl des Netzbetreibers hängt dort nicht zuletzt von solchen passiven Entgelten ab. Anzumerken ist aber, dass ein solcher "verkehrter" Verrechnungsmodus sich nachteilig auf die Verbreitung der Mobiltelefonie ausgewirkt hat. Bisher jedenfalls reichen die wettbewerbspolitischen Bedingungen nicht aus, um einen effizienten Wettbewerb in diesem Bereich einzuführen. Daher bleiben die nicht angeordneten Terminierungsentgelte hoch und zeigen keine Tendenz nach unten.

 

IV.1.1.4.2 Marktdaten

Der Zusammenschaltungsmarkt zeichnet sich durch ein rasantes Wachstum aus, wofür im Wesentlichen zwei Gründe verantwortlich sind: Einerseits steigt das Volumen des Zusammenschaltungsverkehrs auf Grund der stärker werdenden Nachfrage im Mobilfunkmarkt und andererseits durch den Markteintritt neuer Wettbewerber in den Festnetzmarkt. Das Marktwachstum am Zusammenschaltungsmarkt weist dabei höhere Raten auf als beispielsweise der Sprachtelefoniemarkt, da oft für eine Verbindungsminute eines Endkundenprodukts mehrere Zusammenschaltungsleistungen als Vorleistungen erforderlich sind. Wenn z. B. ein Kunde eines Mobilnetzes mit einem Kunden eines anderen Mobilnetzes telefoniert, entstehen für eine Minute Endkundenleistung zwei Minuten Zusammenschaltungsleistung (eine Minute im Transitnetz, wenn die Betreiber nicht direkt zusammengeschaltet sind, und eine Minute Terminierung im Mobilnetz).

Vor diesem Hintergrund wird auch das hohe Wachstum des Zusammenschaltungsmarktes verständlich. Je größer die Anzahl an Anbietern und - damit verbunden - die Anzahl an netzübergreifenden Produkten ist, desto stärker wächst der Zusammenschaltungsmarkt. So konnte 1998 eine Wachstumsrate von rund 40% registriert werden, 1999 betrug der Zuwachs rund 85%. Insbesondere die Einführung des Wettbewerbes über den Verbindungsnetzbetrieb ließ die Zusammenschaltungsumsätze der Telekom Austria in die Höhe schnellen. Denn diese Netzbetreiber sind auf Grund mangelnder eigener Infrastruktur auf die Leitungen der Telekom Austria angewiesen, für deren Nutzung sie ein minuten- und ressourcennutzungsabhängiges Entgelt zu leisten haben.

 
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