Testbetrieb für digitales terrestrisches Fernsehen und interaktive MHP-Applikationen

Ergebnisse und Perspektiven

Der Testbetrieb für digitales terrestrisches Fernsehen und interaktive TV-Zusatzdienste im MHP-Standard ist integrativer Bestandteil der österreichischen Gesamtstrategie für die Einführung des digitalen Rundfunks.

Die Digitalisierung des Rundfunks betrifft sämtliche Ausprägungen und Plattformen von bzw. für Rundfunk, also Hörfunk und Fernsehen auf den Plattformen Satellit, Kabel und Terrestrik. Der Grazer Testbetrieb und der nachhaltige Aufbau von spezifischem Know-how auf Seiten sämtlicher Beteiligter ist eine unverzichtbare Hilfestellung in der Digitalisierung des Rundfunks.

Besonders die Aktivitäten im Bereich der MHP-Applikationen der in Graz beteiligten österreichischen TV-Veranstalter und Software-Unternehmen sind in ihrer Bedeutung für die Zukunft nicht auf die terrestrische Plattform beschränkt. Vielmehr kommen die in Graz gemachten Erfahrungen mit dieser neuen Technologie allen Rundfunkübertragungswegen zu Gute. Für die Kommunikationsbehörde Austria (KommAustria) und ihren Geschäftsapparat RTR-GmbH liefert der Testbetrieb wesentliche technische und strategische Erkenntnisse für die im ersten Halbjahr 2005 angesetzte Ausschreibung der Lizenz für den Betrieb einer ersten Multiplex-Plattform.

Dabei geht es vor allem um die Frage, auf welche Leistungsmerkmale der digitalen Terrestrik in der Einführungsphase gesetzt werden soll: Programmvielfalt, Interaktivität, Bild- und Empfangsqualität oder neue Empfangsformen (portable indoor, mobiler Empfang).

Im „Digitalisierungskonzept“ der KommAustria, das mit Unterstützung der im Jahr 2002 eingerichteten Arbeitsgemeinschaft „Digitale Plattform Austria“, einer Plattform mit rund 300 Experten aus sämtlichen von der Digitalisierung betroffenen Bereichen, erstellt wurde, ist der Beginn des DVB-T-Regelbetriebs für das Jahr 2006 vorgesehen.

Nach der Errichtung von DVB-T-Netzen in den Ballungsräumen sieht das Digitalisierungskonzept die bundesländerweise Komplettumstellung von der analogen auf die digitale Übertragung in den Jahren 2007 bis 2010 vor. Spätestens 2010 soll es nur noch digitales „Antennenfernsehen“ geben. Der Versorgungsgrad soll nahe an den Grad der im analogen Betrieb gegebenen Vollversorgung heranreichen.