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IV.1.1.1.4 Tarife
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Mit der Liberalisierung dieses Marktes und dem Eintritt neuer Marktteilnehmer vergrößerte sich auch die Tarifvielfalt. Neben den bereits bekannten Dimensionen Dauer und Tageszeit treten eine Reihe weiterer Kriterien auf, die letztendlich den Tarif bestimmen. Die neuen Anbieter unterscheiden idR. zwischen Geschäfts- und Privatkunden, wobei vorwiegend das Volumen als Abgrenzung dient. Darüber hinaus werden Rabatte gewährt, die nicht nur auf die telefonierten Minuten, sondern auch auf Spezifika des Kunden (z. B. Zugehörigkeit zu bestimmten Berufssparten, Dauer des Vertragsverhältnisses etc.) abzielen. Diese Komplexität bewältigen nicht alle Konsumenten im selben Ausmaß, weil sie bis Ende 1997 keine Wahl hatten und gewohnt waren, dass lediglich ein Betreiber ein Preismodell anbietet. Der Schritt vom Monopol zum Wettbewerb bringt neben vielen anderen Neuerungen auch eine eigenständige Preispolitik der Unternehmen mit sich. Das Umdenken, ein Telefonat könne von mehreren Unternehmen bezogen und damit zu unterschiedlichen Preisen abgewickelt werden, setzt sich langsam durch. Dennoch sind die Marktteilnehmer und -beobachter aufgefordert, im Sinne der Kunden für höchstmögliche Transparenz zu sorgen und damit zur Akzeptanz der Liberalisierung beizutragen. Um die Übersichtlichkeit für Kunden zu verbessern, bietet die TKC auf ihrer Website aktuelle Tarifinformationen aller Betreiber an (http://tarife.tkc.at/). In den ersten beiden Jahren der Liberalisierung tendierten die Tarife deutlich nach unten (vgl. folgende Abbildungen). Noch zur Mitte des Jahres 1997 zahlte man für ein nationales Gespräch von 1 Minute über 200 km ATS 5,33. In Vorbereitung auf den künftigen Wettbewerb passte die Telekom Austria noch im November 1997 ihre Tarife an, |
so dass zu Jahresbeginn 1998 der Tarif schon bei ATS 3,74 lag. Während der beiden Berichtsjahre reduzierte sich das entsprechende Entgelt noch einmal auf ATS 2,25 (ab 09/1999). Der günstigste ANB bot dieselbe Leistung Ende 1999 bereits um ATS 0,70 an. Insbesondere Auslands- und Ferngespräche kosten nur mehr einen Bruchteil des Preises vor der Liberalisierung. Gespräche in der Regionalzone, die über VNB geführt werden, ermöglichen Ende 1999 nur in der Geschäftszeit Einsparungen, in der Freizeit bleibt der Telekom-Austria-Tarif günstig. Die folgenden Abbildungen berücksichtigen nicht die Bedingungen (Vertragsdauern, Mindestumsätze etc.), unter denen der Tarif gewährt wird; sie gehen vom günstigsten Anbieter Tarif aus. Telekom Austria senkte mit 01.09.1999 ihre Tarife (siehe G 11/99 im Abschnitt III.2.3.3.2). Für Gespräche in der Regionalzone, die außerhalb der Spitzenzeiten geführt werden, bleibt die Telekom Austria der günstigste Anbieter (siehe Abbildung 12). In der Geschäftszeit erspart man sich bei den Ferngesprächen mit einem neuen Anbieter viel; der günstigste Anbieter verlangt sogar nur ein Drittel der Telekom-Austria-Preise (siehe Abbildung 13). Die alternativen Netzbetreiber bieten für die an Bedeutung gewinnenden Gespräche zu Mobiltelefonnetzen ebenfalls attraktive Konditionen an. In den Geschäftszeiten kann der Konsument um 26% günstiger telefonieren, in der Freizeit beträgt die Differenz sogar 32%. Hierbei ist aber anzumerken, dass besonders günstige Tarife für Gespräche zu Mobiltelefonnetzen vielfach auf Arbitragegeschäften beruhen, die wegen ihrer Verkehrsführung über das Ausland jedenfalls als ineffizient einzustufen sind (siehe Abbildung 14).
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IV.1.1.1.5 Österreich im internationalen Vergleich (OECD, EU) Laut OECD-Warenkorb lagen die Tarife der Telekom Austria im internationalen Vergleich 1998 noch relativ hoch. Mit dem Fortschreiten der Liberalisierung ist mit einer deutlichen Reduktion der Entgelte zu rechnen, wenn man die Tarifentwicklung der VNB als Referenz heranzieht. Der folgenden Abbildung wurde der jeweils günstigste Verbindungsnetzbetreiber für Private bzw. Geschäftskunden ungeachtet sonstiger Konditionen oder Einschränkungen zugrunde gelegt. Für die Telekom Austria werden der Minimumtarif bzw. der Geschäftstarif 1 ausgewiesen, da für diese im OECD-Warenkorb (Grundlage: jeweils günstigster Tarif) ein geringerer Wert als für den Standardtarif bzw. die anderen Geschäftstarife ermittelt wurde. |
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| Es zeigt sich demnach, dass sich der durchschnittliche Private mit der Inanspruchnahme von VNB laut OECD-Warenkorb jährlich ATS 375,00 erspart; der durchschnittliche |
Geschäftskunde kann unter Annahme eines Nutzungsverhaltens entsprechend dem OECD-Warenkorb sogar eine Ersparnis von ATS 2.149,00 lukrieren. |
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Die Inhalte dieser Seite finden Sie in der Printversion auf den Seiten 98-100. |
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| IV.1.1.1.2 Marktentwicklung | ||||||
| IV.1.1.1. Sprachtelefonie Festnetz | IV.1.1.2 Mobiltelefonmark | |||||