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6.2.4.1 Kernnetzstruktur Seit Anfang des Jahres 2000 sind in Österreich ausschließlich
rechnergesteuerte Vermittlungsstellen, die auch über ein digitales
Koppelfeld verfügen, im Einsatz. Die einzelnen Vermittlungsstellen
eines Netzes sind mittels Die 2-Mbit/s-Systeme zwischen den Netzknoten der großen Vermittlungsnetze
darf man sich hinsichtlich der Realisierung nicht als unabhängige
Einzelsysteme vorstellen. Diese festen (nicht durch Teilnehmersignalisierung
beeinflussbaren) Verbindungen zwischen den Vermittlungsstellen werden
im so genannten übertragungstechnischen Netz realisiert, das im Gesamtmodell
unterhalb des Vermittlungsnetzes liegt. Moderne Weitverkehrs-Übertragungsnetze
beruhen auf SDH-Systemen ("Synchrone Digitale Hierarchie"),
die als physikalisches Medium unter anderem Glasfaserleitungen nutzen.
Diese Glasfasern verbinden die einzelnen Netzknoten oft in Ringstruktur,
wobei aus Redundanzgründen typisch zwei gegenläufige Ringe verwendet
werden. SDH-Systeme bilden in der Regel auch die Basis für ATM-Netze.
Die Datenraten in SDH-Systemen liegen bei 155 Mbit/s ("STM-1"),
Das Koppelfeld einer digitalen Vermittlungsstelle dient der Verbindung
("Durchschaltung") der ankommenden 64-kbit/s-Nutzkanäle
auf die von der Software-Steuerung der Vermittlungsstelle festgelegten
abgehenden 64-kbit/s-Nutzkanäle. Beim Koppelvorgang kann sich das
physisch genutzte PCM30-System und/oder die Nummer des genutzten Zeitschlitzes
ändern ("Raum-/ Die einzelnen Vermittlungsstellen der Telekom Austria sind untereinander
nicht vollkommen vermascht (also nicht jede Vermittlungsstelle mit jeder),
sondern entsprechend einer hierarchischen Netzstruktur. Man spricht teilweise
noch von drei Netzebenen: Hauptvermittlungsstellen (HVSt), Netzvermittlungsstellen
(NVSt) und Ortsvermittlungsstellen (OVSt). In Zukunft wird man nur noch
zwischen Hauptvermittlungsstellen (ohne angeschlossene Teilnehmer) und
Teilnehmervermittlungsstellen unterscheiden. Mit dem Blick in die Zukunft
wurden bei TKK-Zusammenschaltungsanordnungen von Anfang an grundsätzlich
nur zwei Ebenen berücksichtigt: die HVSt-Ebene ohne direkt angeschaltete
Teilnehmer und die niedere Netz(hierarchie)- Im Kernnetz der Telekom Austria gibt es im Bereich der Teilnehmervermittlungsstellen die Besonderheit der so genannten "unselbständigen" Vermittlungsstellen (UVSt). Aus technischer Sicht handelt es sich bei einer UVSt um einen Bestandteil eines Vermittlungssystems, der örtlich abgesetzt vom Standort der Schaltzentrale betrieben wird, wobei die Kopplung der Systemteile über 2-Mbit/s-Übertragungssysteme erfolgt. Durch den Einsatz von UVSt kann einerseits die Anzahl der teuren Schaltzentralen gering gehalten und andererseits eine Länge der Teilnehmeranschlussleitungen begrenzt werden. An den Standorten der UVSt werden die Teilnehmeranschlussleitungen an den so genannten Hauptverteilern mit den entsprechenden Leitungen von den Teilnehmermodulen der UVSt verbunden (ohne UVSt kommen die Teilnehmermodule direkt am Standort der Schaltzentrale zum Einsatz). Teilnehmermodule gibt es für die analogen Teilnehmeranschlüsse (POTS) und die digitalen ISDN-Anschlüsse. Aktuell gibt es im Netz der Telekom Austria neben den etwa 200 Schaltzentralen ("Vollvermittlungsstellen") über tausend UVSt. |
Die Steuerung einer UVSt erfolgt durch den zentralen Vermittlungsrechner
mittels Signalisierung über die 2-Mbit/s-Systeme. Die Hauptaufgabe
einer UVSt ist - neben der Mit Verkehrskonzentration ist gemeint, dass die Zahl der Nutzkanäle zwischen einer UVSt und den zugehörigen Teilnehmern (bei POTS ein Kanal je Leitung, bei ISDN zwei bzw. 30 Kanäle je Leitung) wesentlich höher ist, als die Zahl der Kanäle zwischen der UVSt und der Schaltzentrale. Es können also nicht alle Teilnehmer gleichzeitig telefonieren, was in der Praxis aber auch nicht stört. Die entsprechenden Dimensionierungen werden basierend auf dem "Verkehrswert" (durchschnittliche Häufigkeit/Dauer von Gesprächen) der angeschalteten Teilnehmer nach den Regeln der "Verkehrstheorie" so vorgenommen, dass die Zahl der notwendigen 64-kbit/s-Nutzkanäle (bzw. Anzahl der 2-Mbit/s-Systeme) zwischen UVSt und Schaltzentrale zwar minimiert wird, ohne dass es aber für die Teilnehmer zu merkbaren Einschränkungen kommt. Schwierigkeiten können sich ergeben, wenn sich der zugrunde gelegte Verkehrswert vieler Teilnehmer deutlich erhöht. Ein in diesem Zusammenhang intensiv diskutiertes Thema sind die Modem-Einwählverbindungen ins Internet, weil durch die typischen langen Verbindungsdauern das Verkehrsvolumen einzelner Teilnehmer stark ansteigen kann - insbesondere dann, wenn die Kosten dafür sehr niedrig bzw. überhaupt unabhängig von der Nutzungsdauer sind ("Flat-Tarif"). Innerhalb eines Vermittlungsnetzes, ist generell zwischen dem Nutzkanalnetz und dem Signalisierungsnetz zu unterscheiden. Während das Nutzkanalnetz dem Transport der Nutzdaten der Endkunden dient (Sprache, Daten), wird das Signalisierungsnetz zum Informationsaustausch zwischen den Vermittlungsstellen - insbesondere zu Steuerungszwecken in der Verbindungsaufbau- und -abbauphase genutzt. Wie das Nutzkanalnetz, nutzt auch das Signalisierungsnetz 64-kbit/s-Kanäle in den von bzw. zur Vermittlungsstelle führenden 2-Mbit/s-Systemen. Während allerdings das Nutzkanalnetz "zusammengeschaltete" Vermittlungsstellen jeweils physisch direkt verbindet, erfolgt die Kopplung der Vermittlungsstellen im Signalisierungsnetz in der Regel indirekt. Um die Zahl der Signalisierungsverbindungen zwischen den Vermittlungsstellen, sowie der in den einzelnen Vermittlungsstellen notwendigen speziellen Hardware- und Software-Einrichtungen zu optimieren, werden die Signalisierungskanäle von jeder Vermittlungsstelle typisch direkt nur zu zwei (Ausfallsschutz) zentralen Transferrechnern ("Signalling Transfer Points", STP) geschaltet. Aufgrund der in den Nachrichten immer enthaltenen Adresse der Zielvermittlungsstelle ("Point Codes" des ZGV7) kann ein STP eine entsprechende (transparente) Weiterleitung der Nachrichten realisieren. Neben den geringeren Kosten begünstigt die zentrale Funktion der STP zusätzliche Netzmonitoringfunktionen, wie beispielsweise ein Screening des gesamten Signalisierungsverkehrs. In Abhängigkeit vom Signalisierungsaufkommen können auch mehrere STP-Paare realisiert werden. Wie bereits im Kapitel "Leitungs- und Paketvermittlung" angemerkt, entspricht das im ZGV7 genutzte Vermittlungsverfahren zur Weiterleitung von Signalisierungsnachrichten einem Datagrammdienst, wobei die Zuverlässigkeit der im Signalisierungsnetz eines klassischen Sprachtelefonnetzes eingesetzten technischen Komponenten sehr hoch ist und durch die redundante doppelte Anbindung der Vermittlungsstellen an die STP-Paare ein praktisch weitgehend ausfallsicheres System vorliegt.
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| 6.2.4 Telekommunikation in Festnetzen | 6.2.4.2 Verschiedene Typen von Teilnehmeranschlüssen | |||
| 6.2.4.3 Datenverkehr - Internetzugang | ||||
| 6.2.4.4 Netzübergreifende Verbindungen: Zusammenschaltung | ||||
| 6.2.4.5 Verbindungsnetzbetreiber | ||||
| 6.2.4.6 Nummernportabilität | ||||
| 6.2.4.7 Entbündelung | ||||
| 6.2.4.8 Bitstream Access | ||||
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