Die österreichische Medienlandschaft befindet sich in einem ständigen Wandel – technologische Entwicklungen, wirtschaftliche Interessen und gesetzliche Rahmenbedingungen beeinflussen und regulieren, wie Inhalte und Informationen produziert und verbreitet werden. Ein tiefgehendes Verständnis der Mechanismen innerhalb der Medienbranche ermöglicht es, die Strukturen und Akteure zu erkennen, die die öffentliche Kommunikation prägen. Dadurch wird nachvollziehbar, wie verschiedene Medien unsere Wahrnehmung beeinflussen.
Medienkompetent zu sein bedeutet nach Dieter Baacke mitunter medienkritisch und medienkundig zu sein, um sich in der Medienwelt zu orientieren und beispielsweise mit Fake-News und Desinformation richtig umgehen zu können. Ein Grundverständnis darüber, welche verschiedenen Mediensysteme es gibt und wie die österreichische Medienlandschaft strukturiert ist, stellt die Basis für fundierte Medienbewertung und Einschätzung dar. Zusätzlich zu diesem Grundverständnis ist es von Vorteil in der Medienwelt aktuell informiert zu sein. Dabei können medienjournalistische Formate und Branchennews helfen.
Medienjournalismus setzt sich vor allem mit der Dynamik und Funktionsweise eines Mediensystems auseinander und berichtet dabei zum Beispiel über technologische, strukturelle, rechtliche oder inhaltliche Neuerungen in der Branche. All diese Faktoren beeinflussen, welche Informationen wir erhalten, wie sie uns präsentiert werden und in welchen gesellschaftlichen Kontext sie eingebettet sind.
Nachfolgend finden Sie eine Auswahl an Informationsquellen, die aus verschiedenen Perspektiven über die Medienbranche und ihre verbundenen Märkte, wie zum Beispiel der Rezipientenmarkt berichten:
Eine weitere Möglichkeit, um aktuelle Entwicklungen in der Medienbranche sowie gesellschaftliche Veränderungen im Umgang mit Medien zu verstehen, sind wissenschaftliche Studien. Diese bieten fundierte Erkenntnisse über Mediennutzung, technologische Entwicklungen und Markttrends.
Besonders in Hinblick auf das österreichische Mediensystem und dessen Rezipient:innen liefern Studien wertvolle Daten und ermöglichen internationale Vergleiche, um Trends besser einzuordnen und Entwicklungen zu bewerten.
Eine dahingehend umfangreichere Auseinandersetzung sorgt für einen kritischeren Umgang mit Medien und somit für mehr Medienkompetenz. Im Folgenden werden einige meist regelmäßig durchgeführte Studien vorgestellt, welche mit Zahlen, Daten und Fakten eine fundierte Einschätzung des Mediensystems ermöglichen.
Der „Austrian Internet Monitor“ untersucht die Nutzung und Entwicklung von Kommunikationstechnologien in Österreich.
Der „Reuters Institute Digital News Report“ ist eine jährlich durchgeführte Studie, welche das Thema Nachrichtennutzung und nationale Besonderheiten der Entwicklungen bei der Nutzung untersucht.
Der „Digital Report“ untersucht die digitale Landschaft und deren Veränderungen. Im Report finden sich Ergebnisse zu sozialen Medien, mobiler Nutzung, E-Commerce, digitaler Werbung und technologischer Entwicklungen.
Der „Media Pluralism Monitor (MPM) “ analysiert und bewertet Risiken für die Medienvielfalt in europäischen Ländern anhand verschiedener Indikatoren wie Marktvielfalt, politischer Unabhängigkeit, sozialer Inklusion und Schutz der Meinungsfreiheit.
In der „Media-Analyse“ werden regelmäßig Daten zur österreichischen Printlandschaft erhoben.
Die „Bewegtbildstudie“, welche vom Fachbereich Medien der RTR GmbH beauftragt wird, untersucht jährlich die durchschnittliche, tägliche Pro-Kopf-Nutzung sämtlicher Bewegtbildangebote, vom linearen Fernsehen und den Mediatheken der Fernsehsender über alternative Online-Services bis hin zur Videonutzung von sozialen Medien.
Im „Radiotest“ werden Daten zur Radionutzung, Reichweitenmessung und dem Hörer:innenverhalten der österreichischen Bevölkerung erhoben.
Der „Online-Audio-Monitor Austria“ beleuchtet die Nutzung von Audio-Medien im Internet durch die österreichische Bevölkerung.
Die Studie „KI in der Medienwirtschaft“ erhebt die aktuellen Entwicklungen von KI in verschiedenen Wirtschaftsbereichen im DACH-Raum und beleuchtet die internationale Technologieentwicklung - sie wurde in Zusammenarbeit mit der FH St. Pölten durchgeführt.
Zum Download der Studie