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    01/2025
  • Datum
    19.03.2025

Erlöse der Digitalsteuer stiegen 2024 um 20 % auf 124,1 Mio. €

Fünf Jahre Digitalsteuer - eine Gegenüberstellung der Entwicklung im Vergleich zur Werbeabgabe

© Datenquelle BMF, Grafik RTR

Die Daten des Bundesministeriums für Finanzen zeigen über einen Fünfjahreszeitraum einen beständigen und teils sprunghaften Anstieg der Einnahmen aus der Digitalsteuer, die von (sehr großen) Online-Plattformen in der Höhe von 5 % auf deren Einkünfte aus der Werbevermarktung abzuführen ist. Im Jahr 2024 erzielte das Finanzministerium 124,1 Millionen Euro aus der Digitalsteuer, ein Zuwachs von 20 % gegenüber dem Vorjahr (2023: 103,3 Millionen Euro). Vor allem aber bedeuten 124,1 Millionen Euro Digitalsteuer den Abfluss von Werbegeld aus Österreich an internationale Online-Plattformen in Höhe von gut 2,48 Milliarden Euro. Einen ebenfalls zwanzigprozentigen Anstieg der Digitalsteuer gab es von 2021 (erstes vollständiges Erhebungsjahr mit 80,3 Mio. Euro) auf das Jahr 2022 (96,2 Mio. Euro). Lediglich im Vergleich der Jahre 2022 und 2023 (103,3 Mio. Euro) wuchsen die Erlöse aus der Digitalsteuer um "nur" 7,4 %. 

Demgegenüber stagnieren die Steuererlöse aus der ebenfalls fünfprozentigen Werbeabgabe, die von "klassischen" Medien auf deren Werbevermarktungserfolge abzuführen ist, bei rückläufiger Tendenz. Nach dem bisher letzten Höchststand der Werbeabgabeerlöse im Jahr 2021 mit damals 101 Millionen Euro, verzeichnete das Finanzministerium im Jahr 2022 Einnahmen aus der Werbeabgabe in Höhe von 98,1 Millionen Euro, ein Minus von knapp 3 % gegenüber dem Vorjahr. 2023 waren es 94,7 Millionen Euro und damit ein neuerlicher Rückgang um gut 3 %. Im Jahr 2024 kam es dann aber wieder zu einem leichten Zuwachs auf 97,7 Millionen Euro, diesmal also ein Plus von rund 3 %. 

Auf Basis der vom Bundesministerium für Finanzen veröffentlichten Daten zu den Erlösen aus der Digitalsteuer und der Werbeabgabe ist zu erkennen, dass sich der starke Wachstumspfad bei der Digitalsteuer auch im Jahr 2024 fortsetzt, während die Erlöse aus der Werbeabgabe mittelfristig relativ stabil sind. Tatsächlich bedeutet das aber, dass heimische Medien am Wachstum des Werbemarktes gegenwärtig kaum noch teilnehmen. Auch sind mit verhältnismäßig stabilen bzw. stagnierenden Werbeeinnahmen die Teuerung und Investitionen schon kurzfristig nicht mehr aufzufangen.

Digitalsteuer und Werbeabgabe
© Datenquelle BMF, Grafik RTR

Die kumulierten Steuererlöse aus Werbeabgabe und Digitalsteuer steigen kontinuierlich an und lagen im Jahr 2024 bei 221,8 Millionen Euro. Im Einführungsjahr der Digitalsteuer (in Kraft seit März 2020) ergaben sich im Vergleich dazu kumulierte Erlöse in Höhe von 136,6 Millionen Euro.

Der Werbeabgabe in Höhe von 5 Prozent unterliegen Werbeeinschaltungen in Druckwerken, in Hörfunk und Fernsehen und Werbebotschaften in öffentlichen Räumen und Flächen (z.B. Plakate, aber auch Werbung auf und in öffentlichen Verkehrsmitteln). 

Digitalsteuer und Werbeabgabe
© Datenquelle BMF, Grafik RTR

Werbung im Internet bzw. in digitaler Form ist von der Werbeabgabe nicht betroffen, aber unter bestimmten Voraussetzungen von der Digitalsteuer. Der Digitalsteuer unterliegen Online-Werbeleistungen, soweit sie von Onlinewerbeleistern im Österreich gegen Entgelt erbracht werden und sofern diese Online-Werbeleister innerhalb eines Wirtschaftsjahres einen weltweiten Umsatz von zumindest 750 Mio. € und im (österreichischen) Inland einen Umsatz von zumindest 25 Mio. € aus der Durchführung von Online-Werbeleistungen erzielen.


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