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    09.10.2025

Dark Tech – Wie Big Tech und Populismus Medien und Demokratie bedrohen

Breakout-Session der RTR Medien mit Wissenschaftler und Autor Martin Andree bei den Österreichischen Medientagen

V.l.: Martin Andree, Sophie Ernest (Leitung Kompetenzzentrum, RTR Medien), Wolfgang Struber © RTR/Christian Lendl
Martin Andree spricht vor Publikum der Breakout-Session
Martin Andree im Vortrag vor dem Publikum der Breakout-Session © RTR/Christian Lendl

Mit seinem aktuellen Buch „Krieg der Medien“ rüttelt der Medienwissenschaftler und Erfolgsautor Prof. Dr. Martin Andree an einem der dringendsten Themen unserer Zeit: der Macht internationaler Online-Plattformen. Unter dem Begriff „Dark Tech“ beschreibt er die Allianz aus globalen Technologiekonzernen und Populisten, die sich wirksamer Regulierung entzieht, klassische Medien schwächt und demokratische Strukturen gefährdet.

Am 24. September 2025 stellte Andree seine Thesen bei einer Veranstaltung der RTR Medien im Rahmen der Österreichischen Medientage in Wien vor. Unter dem Titel „Krieg der Medien – Wer kämpft eigentlich gegen wen?“ zeichnete er ein eindrucksvolles und zugleich beunruhigendes Bild der Zukunft von Qualitätsjournalismus und demokratischer Öffentlichkeit.

Martin Andree
Prof. Dr. Martin Andree © RTR/Christian Lendl

In seinem Vortrag zeigte Andree auf, dass Lösungen greifbar wären – etwa durch eine wirtschaftliche Trennung von Übertragungsweg und Inhalt, offene Standards, mehr Freiheit für Outlinks, eine Marktanteilsobergrenze auch für digitale Plattformen sowie ein Verbot der Monetarisierung strafbarer Inhalte. „Es wäre leicht, das Internet zu befreien“, so Andree.

Wolfgang Struber, Geschäftsführer der RTR Medien, betonte die Bedeutung des Beitrags zum öffentlichen Diskurs: "Wir haben Prof. Martin Andree eingeladen, um einen konzentrierten Impuls im Rahmen des Kompetenzzentrums der RTR Medien zu setzen. Seine Analysen und Erfahrungen sind ein wichtiger Beitrag zum Verständnis der digitalen Revolution und ihrer Folgen.“

Zu Andrees Zuhörer:innen zählten hochkarätige Vertreter:innen aus der österreichischen Medienbranche und der Medienpolitik, darunter Answer Lang (stv. Kabinettschef v. Vizekanzler und Medienminister  Andreas Babler) und Kollegin Evelyn Hemmer (Referentin Medienpolitik), Corinna Drumm (Verband Österreichischer Privatsender), Thomas Gruber (ProSiebenSat.1 Puls4), Ulli Weish (Orange 94.0), Gerald Grünberger (Verband Österreichischer Zeitungen), Stefan Kollinger und Maximilian Krenkl (beide ORF) und viele weitere.

In der anschließenden Diskussion plädierte Andree dafür, dass EU-Mitgliedstaaten notfalls auch nationale Wege in der Regulierung der Big Techs beschreiten sollten – denn, wie er warnte: „Die Zeit wird knapp.“

Andrees Expertise stützt sich auf langjährige, medienwissenschaftliche Forschung an der Universität Köln. Seine Arbeit mündete in mehrere Bücher, darunter „Big Tech muss weg“ – ausgezeichnet mit dem Günter-Wallraff-Sonderpreis für Pressefreiheit und Menschenrechte – oder dem „Atlas der digitalen Welt“. Sein Buch "Krieg der Medien" erschien im August 2025.

Anmerkung: Das Foto von Wolfgang Struber und Martin Andree (Galerie, erste Zeile, Mitte) wurde mit einem KI-Tool bearbeitet, um Markenprodukte im Randbereich unkenntlich zu machen.

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