Community Medien spielen eine wichtige Rolle bei der Förderung von Medienkompetenz, da sie nicht nur den Zugang zu Medieninhalten ermöglichen, sondern auch zur aktiven Mediengestaltung einladen. Nichtkommerzielle Medien ermöglichen es eigene Inhalte zu produzieren, zu verbreiten und sich aktiv am medialen Diskurs zu beteiligen. Dies fördert nicht nur technische Fähigkeiten, sondern auch ein kritisches Verständnis für Medienprozesse und die Reflexion über die eigene Mediennutzung. Sie bieten somit eine Plattform, die Bürger:innen ermutigt, sich kreativ und selbstbestimmt mit Medien auseinanderzusetzen und dadurch ihre Medienkompetenz umfassend zu erweitern.
Der nichtkommerzielle Rundfunk bildet in Österreich neben dem öffentlich-rechtlichen und dem privaten Rundfunk den dritten Rundfunksektor. Im Zuge einer Novelle des KommAustria-Gesetzes (KOG) im Jahr 2009 wurden in § 29 Abs. 3 drei Charakteristika für nichtkommerzielle Rundfunkveranstaltende festgelegt:
Besonders der offene Zugang für die Allgemeinheit zur Mitgestaltung von Sendungen im Programm nichtkommerzieller Rundfunkveranstalter ist eine zentrale Dimension der Medienkompetenz, insbesondere im Bereich der Mediengestaltung.
Aktuell komplementieren den öffentlich-rechtlichen und den privaten Rundfunksektor 14 zugelassene „Freie Radios“ sowie 3 „Community TV-Sender“.
Die „Community Radio Charter for Europe“, welche 1983 vom Verein „AMARC Europe“ erarbeitet wurde, definiert bis heute zentrale Merkmale des nichtkommerziellen Rundfunks. Dazu zählen die lokale Repräsentation von Gemeinschaften, der Zugang zu Training und Produktionsmitteln sowie die Förderung von Minderheiten und kultureller Vielfalt.
Wie die Studie „Public Value des nichtkommerziellen Rundfunks“ (Peissl & Seethaler, 2020 im Auftrag des Fachbereichs Medien der RTR GmbH) zeigt, tragen freie Radios und Community TVs erheblich zur Medienkompetenz bei, indem sie Bürger:innen aktiv in die Gestaltung von Medien einbinden und ihnen technische sowie journalistische Fähigkeiten vermitteln. Zudem bieten sie Minderheiten und unterrepräsentierten Gruppen eine Plattform, wodurch sie zur kulturellen Vielfalt in der österreichischen Medienlandschaft beitragen. Besonders ihre Unabhängigkeit von kommerziellen Interessen ermöglicht es ihnen, alternative Perspektiven zu fördern und somit die demokratische Meinungsbildung zu stärken.
Hier geht es zur Übersicht der Studie "Public Value 2020"Neben viel ehrenamtlicher Mitarbeit, Spenden, Crowdfunding und weiteren Finanzierungsquellen spielen Förderungen, wie der „Nichtkommerzielle Rundfunkfond“ für Community Medien eine wichtige Rolle. Der „Nichtkommerzielle Rundfunkfond“ wird seit 2009 jährlich vom Fachbereich Medien der Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH (RTR Medien) vergeben und trägt daher zur Erhaltung und Weiterentwicklung der „genuine participation“ (echten Teilhabe) am österreichischen Rundfunksystem bei.
Hier geht es zum Informationsangebot des "Nichtkommerziellen Rundfunkfonds"______________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Über den folgenden Link können Sie sich der nichtkommerziellen Medien-Community anschließen. Dabei können Sie ihre kreativen Beiträge, zum Beispiel in Form von Radiosendung vorschlagen oder sich zu bestimmten Themen zu Wort melden!