Österreichische Medientage 2021: Ogris und Stribl über Next Generation TV und Boom in der Filmproduktion
RTR Medien-Geschäftsführer Oliver Stribl und KommAustria-Vorsitzender Michael Ogris waren Teil des Lineups hochkarätiger Redner und Podiumsgäste bei den Österreichischen Medientagen.
Unter anderen zählten dazu Angelika Gifford (Vice President Central Europe bei Facebook), Pietro Supino (Präsident und Verleger der Schweizer TX Group), Marianne Heiß (CEO der deutschen BBDO-Gruppe, Aufsichtsrätin bei Volkswagen), Frederik Pferdt (Chief Innovation Evangelist bei Google in Kalifornien), Marianne Bullwinkel (CEO der RMS Deutschland), Thomas Middelhoff (Autor und Ex-Vorstandsvorsitzender Bertelsmann) oder Stephan Schmitter (Geschäftsführer von RTL News). Die von der RTR unterstützten 28. Österreichischen Medientage des HORIZONT/Manstein Verlages fanden am 22. und 23. September erneut am Erste Campus in Wien als Hybrid-Event mit begrenzter Teilnehmerzahl vor Ort, online im livestream bei Puls 4 und Puls 24 und im TV bei ORF III und W24 statt.
Unter dem Titel "Europa als Hollywood - Vision oder Realität?" diskutierte Oliver Stribl unter der Moderation von Ani Gülgün-Mayr (ORF III) gemeinsam mit Alexander Dumreicher-Ivanceanu (Obmann Film- und Musikwirtschaft WKÖ, Amour Fou Filmproduktion), Carlos Gerstenhauer (Abteilungsleiter Kino, Bayerischer Rundfunk) und Eva Schindlauer (Geschäftsführerin / CFO, ORF III) über Europas und Österreichs Zukunft als Filmproduktionsstandorte. Stribl stellte dazu fest, dass die Wettbewerbssituation mit den Streaming-Giganten einen spürbaren Aufschwung für die Fernsehfilmproduktion in Österreich gebracht habe. Die TV-Veranstalter, zunehmend auch die Privaten, würden dabei vermehrt in Serien-Produktionen investieren. Diese positive Entwicklung habe allerdings auch eine Kehrseite, denn der von der RTR Medien verwaltete FERNSEHFONDS AUSTRIA und dessen Fördermittel in Höhe von 13,5 Millionen Euro per anno kämen durch die steigende Nachfrage unter Druck. Dabei würde jeder aus dem FERNSEHFONDS in Fernsehprojekte investierte Förder-Euro im Schnitt 3,6-fach in die österreichische Wirtschaft zurückfließen.
Um "Next Generation TV" ging es in der Debatte zwischen Michael Ogris (Vorsitzender KommAustria), Matthias Lorenz (Chief Transformation, Market & Corporate Functions Officer, A1 Telekom Austria) und Michael Wagenhofer (Geschäftsführer Österreichische Rundfunksender ORS) unter Leitung von Silvia Grünberger (Managing Partner, ROSAM.GRÜNBERGER).
Wichtige Themen waren die zunehmende Bedeutung des zeitversetzten Fernsehens auf Abruf sowie die Zukunft des Antennenfernsehens und der dafür notwendigen Rundfunkfrequenzen, an denen Lorenz das Interesse der Telekommunikationsunternehmen für den Ausbau der 5G Mobilfunktechnologie bekundete. Wagenhofer skizzierte die Möglichkeiten, die gerade der im 5G-Übertragungsstandard enthaltene Rundfunk-Modus "5G Broadcast" für die Zukunft des Antennenfernsehens mit sich brächte. So könne diese echte Rundfunktechnologie auf Basis des Mobilfunkstandards leicht und einfach Fernsehen im one-to-many-Modus auf mobile Endgeräte bringen, ohne die Mobilfunknetze zu belasten. Dafür bedürfe es nur der Kooperation zwischen Mobilfunk und Rundfunk. Lorenz erinnerte daran, dass in einer Zukunft mit selbstfahrenden PKW die Übertragung von Entertainment in die Fahrzeuge eine große Rolle spielen werde. Ogris entgegnete, dass es dafür die richtigen und sinnvollen Ressourcen brauche und zielte damit auf die Rundfunkfrequenzen und 5G Broadcast statt point-to-point-Mobilfunkverbindungen ab.
Die vollständigen Diskussions-Panel mit Oliver Stribl und Michael Ogris hält der HORIZONT zum Abruf bereit. Das Panel "Europa als Hollywood - Vision oder Realität?" ist in die Website unter https://www.horizont.at/medien/medientage/filmstandort-oesterreich-anreizmodelle-und-allianzen-86005 eingebettet, die Gesprächsrunde um "Next Generation TV" findet sich unter https://www.horizont.at/medien/medientage/next-generation-tv-regulatorische-technische-und-ressourcenintensive-fragen-86028.
