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    03/2025
  • Datum
    29.10.2025

Der stille Abschied von 3G in Österreich und ein Ausblick auf die Zukunft von 2G

(Nikolaus Fink, Gregor Goldbacher, Dietmar Zlabinger)

Das 3G-Netz in Österreich gehört der Geschichte an! Bis Mitte 2025 schalteten alle österreichischen Mobilfunknetzbetreiber die Sendeanlagen mit der veralteten 3G-Technologie ab, welche ursprünglich erstmals die mobile Nutzung höherer Bandbreiten ermöglichte. Die Abschaltung erfolgte dabei nicht auf einen Schlag, sondern es wurden vordefinierte Regionen hintereinander abgeschaltet. Davor hat es auch "Pilotabschaltungen" gegeben. Anhand dieser wurde geprüft, ob sich die Prognosen bewahrheiten oder Nachbesserungen im Bereich Technik oder Kundenservice erforderlich waren.

Die RTR hat sich bereits im Jahr 2023 im Dialog mit den Mobilfunkanbietern davon überzeugt, dass die Abschaltung langfristig und professionell vorbereitet wurde. Zwei Themenbereiche waren dabei von besonderer Relevanz: 

1. Endgeräte

So wurden 3G-Endgeräte, die über keine 4G- oder 5G-Fähigkeit verfügen, für die Datennutzung unverwendbar. In diesen Fällen galt es für die betroffenen Nutzer:innen zu entscheiden, entweder auf ein bisher genutztes Service verzichten zu müssen oder in neue Endgeräte zu investieren. 

2. Sprachtelefonie

Das zweite Thema betrifft Sprachtelefonie. Zwar sollten die meisten 4G- und 5G-Geräte auch für Sprachtelefonie über 4G geeignet sein, aber vor allem aufgrund unzureichender Harmonisierung von 4G-Sprachtelefonie ("Voice over LTE – VoLTE") konnte ein lückenloses Funktionieren nicht gewährleistet werden. Es war daher von den Mobilfunknetzbetreibern sicherzustellen, dass ausreichend Kapazität für Sprachtelefonie im 2G-Bereich zur Verfügung steht. 

Umso wichtiger war eine proaktive und mehrfache Kommunikation der bevorstehenden Abschaltung an die Nutzer:innen. Nach den Informationen der Mobilfunkanbieter war diese erfolgreich. Die Auswirkungen der Abschaltung wurden von der großen Mehrheit der Nutzer:innen gar nicht wahrgenommen. Letztlich war nur ein sehr kleiner Kreis von Nutzer:innen betroffen. Nach den Angaben der Betreiber spiegelte sich dies auch im Kundenservice wider, bei welchem kaum Mehrbelastungen festgestellt wurden. Diese Wahrnehmung bestätigte sich auch bei den Nutzer:innenservices der RTR. Weder bei den Schlichtungsverfahren noch bei den allgemeinen an die RTR gerichteten Anfragen kam es zu einem erhöhten Aufkommen.

Es kann somit das Fazit gezogen werden, dass die Abschaltung von 3G in Österreich von den Betreibern langfristig und gründlich vorbereitet war und negative Auswirkungen für Nutzer:innen marginal blieben.

Die Zukunft von 2G ins Österreich?

Obwohl 2G noch älter als 3G ist, wird diese Technologie noch einige Zeit Bestand haben, da sie insbesondere für die Sprachtelefonie eine besondere Bedeutung hat. Zusätzlich wird 2G auch noch im großen Umfang für Steuerungslösungen, beispielsweise bei Alarmanlagen, eingesetzt. Ein konkretes Datum für eine Abschaltung von 2G in Österreich haben die Netzbetreiber daher noch nicht genannt. Auf Basis der Einschätzungen der Betreiber und aufgrund der  internationalen Entwicklung könnten einzelne Betreiber die Deaktivierung von 2G in Österreich für die Jahre um 2030 anstreben. Bis dahin bleibt den Netzbetreibern ausreichend Zeit für eine gründliche und langfristige Vorbereitung. Die RTR wird mit ihrer Expertise auch diesen Technologiewandel begleiten.

Allen Nutzer:innen kann jedenfalls schon jetzt die Empfehlung gegeben werden, bei allfälligen Neuanschaffungen von Endgeräten mit Mobilfunkanbindung das Thema der 2G-Abschaltung zu berücksichtigen. Wer beispielsweise eine alte Alarmanlage austauschen muss, ist gut beraten, bei der Neuanschaffung auf eine 4/5G-Fähigkeit der neuen Alarmanlage zu achten. Damit hat es jeder selbst in der Hand, für eine zukunftssichere Lösung zu sorgen. Für Sprachtelefonie sollte sichergestellt werden, dass ein neues Endgerät VoLTE im Netz des Betreibers nutzen kann.


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