WhatsApp statt SMS, Streaming statt Antennen-TV und der Bedarf an hohen Bandbreiten. Der „RTR Internet Monitor“ liefert ab jetzt quartalsweise die Zahlen zu unserem Leben im Internet.
Dienstleistungen der Telekommunikation und der Medien werden zusehends über das Internet abgewickelt. Insbesondere zeigen das „Over The Top“-Dienste wie WhatsApp, die die SMS ablösen. Diese Entwicklung bildete die RTR bisher in ihrem „Telekom Monitor“ ab. „Aufgrund der Themenvielfalt und des immer größer werdenden öffentlichen Interesses haben wir uns entschlossen, dem Internet seine eigene Publikation zu widmen“, sagt Telekom-Regulator Johannes Gungl. Mit dem vorliegenden „RTR Internet Monitor Jahresbericht 2017“ gibt die Behörde den Startschuss für die Publikationsreihe, die ab nun quartalsweise erscheint.
Schon 95 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher besitzen einen mobilen Breitband-Anschluss. Das sind mit dem Stichtag 31.12.2017 rund 7,7 Millionen. Die Zahl ergibt sich aus 5,5 Millionen Smartphone-Tarifen; 1,7 Millionen mobilen Datentarifen mit fixem monatlichem Entgelt und rund 0,5 Millionen Tarifen, die keine Daten im Entgelt inkludiert haben, aber mit denen ein Internetzugriff erfolgte.
„Bei den festen Breitbandanschlüssen im Endkundenbereich gibt es eine erfreuliche Entwicklung. Die Glasfasern kommen immer näher zu den Kundinnen und Kunden“, sagt Gungl. Die Anschlüsse mit Glasfaserkabel bis ins Haus (FTTH) stiegen um 27,1 Prozent. Das zeigt der Vergleich der beiden vierten Quartale 2016 bzw. 2017. Kabelanschlüsse stiegen um 3,1 Prozent, DSL-Anschlüsse sanken um drei Prozent.
Der RTR-Netztest bietet Nutzerinnen und Nutzern die Möglichkeit, die Geschwindigkeit und Qualität einer Internetverbindung betreiberunabhängig und zuverlässig zu überprüfen. Die Ergebnisse fließen nach einer Bereinigung und Plausibilitätsprüfung in eine Open-Data-Plattform. Im neuen „RTR Internet Monitor“ werden diese Daten ausgewertet und präsentiert.
„Unter allen Messungen aus 2017 fällt auf, dass vor allem in den Ballungsräumen hohe Median-Werte bei den Download-Geschwindigkeiten erreicht werden“, sagt Gungl. Insbesondere in den Landeshauptstädten Klagenfurt, Wien, St. Pölten, Eisenstadt und Innsbruck sowie in Wels. In diesen Bezirken (die jeweils die entsprechenden Städte umfassen) lag der Median (auch Zentralwert, also der mittlere Wert einer Verteilung) zwischen 20 und 24 Mbit/s.
Die Daten aus dem „RTR Internet Monitor“ stammen von den Betreibern auf Basis der Kommunikations-Erhebungs-Verordnung, von der Open-Data-Plattform des RTR-Netztests und von internationalen Quellen. Letztere sind etwa die Europäische Kommission, Eurostat, der SOTI-Bericht von Akamai oder das Beratungsunternehmen „tefficient“. Die RTR bereitet die Daten auf und stellt sie der Öffentlichkeit in Berichten und auf der „Open Data Plattform“ zur Verfügung.
Am 1. April 2001 wurde per Gesetz die „Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH“ (RTR) gegründet. Die RTR besteht aus den zwei Fachbereichen „Medien“ (GF Mag. Oliver Stribl) sowie „Telekommunikation und Post“ (GF Mag. Johannes Gungl). Als Geschäftsstelle unterstützt sie die Kommunikationsbehörde Austria (KommAustria), die Telekom-Control-Kommission (TKK) und die Post-Control-Kommission (PCK).
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der RTR bereiten als Expertinnen und Experten in unterschiedlichen Wissensgebieten (Recht, Technik, Frequenzmanagement und Wirtschaft) die Entscheidungen der Regulierungsbehörden auf. Damit tragen sie dazu bei, Österreich an der Spitze der Informationsgesellschaft zu platzieren und Wettbewerb auf den Kommunikationsmärkten nachhaltig zu sichern. Gleichzeitig arbeiten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch für die von der RTR selbstständig verantworteten Bereiche. Dazu zählen die Verwaltung des Digitalisierungsfonds, des Fernsehfonds Austria, des Privatrundfunkfonds und des Nichtkommerziellen Rundfunkfonds; die Endkundenstreitschlichtung; die Verwaltung der Kommunikationsparameter (z.B. Nummerierung) sowie die „Zentrale Informationsstelle für Infrastrukturdaten“ (ZIS).