Die RTR verzeichnet seit Anfang Oktober mehr als 1.200 Beschwerden zu betrügerischen Anrufen. Rund 500 Beschwerden davon entfallen auf Ping-Anrufe aus Tunesien, die am Telefon-Display angezeigten Rufnummern beginnen in diesen Fällen mit den Ziffern +216.
„Die Betrüger versuchen, Sie zu einem teuren Rückruf zu verleiten. Seien Sie bei Anrufen, bei denen unbekannte Rufnummern am Display erscheinen, misstrauisch. Ignorieren Sie derartige Anrufe. Wenn Sie jemand wirklich erreichen will, wird er sicher eine Nachricht hinterlassen“, mahnt Dr. Klaus M. Steinmaurer, Geschäftsführer der Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH für den Fachbereich Telekommunikation und Post, zur Vorsicht.
Ping-Anrufe werden nach nur einmaligem Klingeln (engl.: „ping“) wieder abgebrochen. Die Angerufenen sollen dazu verleitet werden zurückzurufen. Telefonnummern, die sich hinter den Ping-Anrufen verstecken, sind teure ausländische Rufnummern oder Rufnummern von Satellitentelefonen. Das Minutenentgelt ist ein hohes; je länger die Telefonverbindung aufrecht ist, desto höher wird der Betrag, der verrechnet wird.
Datenklau: Betrüger nutzen bei Anrufen Identitäten von seriösen Unternehmen
Der RTR sind auch Fälle angezeigt worden, in denen sich Betrüger am Telefon als Mitarbeiter von bekannten Unternehmen verschiedenster Branchen ausgeben mit dem Ziel, durch Lockangebote an die persönlichen Daten der Angerufenen zu kommen.
„Wenn Sie jemand am Telefon oder in einem Mail nach Passwort, Kontonummern oder sonstigen persönlichen Daten fragt, dann ist es mit 100%iger Sicherheit nicht Ihre Bank oder Ihr Dienstleistungsanbieter, sondern voraussichtlich ein Betrüger“, macht Steinmaurer aufmerksam und rät: „Lassen Sie sich nicht von Markenlogos und einem vermeintlich seriösen Auftritt täuschen! Ignorieren Sie solche Botschaften. Es kann nichts passieren!“
Rufnummern-Missbrauch unter rufnummernmissbrauch.at melden
Rufnummernbereiche, die missbräuchlich verwendet werden, werden unter rufnummernmissbrauch.at gelistet. Dort finden Sie auch ein Formular, mit dem Sie uns verdächtige Nummern melden können. Damit können wir die Liste der betroffenen Vorwahlen immer aktuell halten, rechtzeitig Ping-Wellen erkennen und die Bevölkerung informieren.