• Bereich
    Telekommunikation
  • Datum
    09.07.2020

RTR warnt: Betrugsanrufe steigen wieder stark an – seien Sie vorsichtig und lassen Sie sich nichts aufschwatzen!

Im ersten Halbjahr 7.431 Beschwerden zu Betrugsanrufen, davon 1.518 im Juni

Die RTR-Meldestelle für Rufnummernmissbrauch verzeichnet seit Mai wieder einen signifikanten Anstieg von Beschwerden zu belästigenden Anrufen. „Im April erreichten wir quasi ein Tief mit ‚nur‘ 494 Beschwerden, im Mai gab es bereits wieder 681 neue Beschwerden und Ende Juni sogar 1.518 - Tendenz massiv steigend“, gibt Dr. Klaus M. Steinmaurer, Geschäftsführer der Rundfunk- und Telekom Regulierungs-GmbH für den Fachbereich Telekommunikation und Post zu bedenken und warnt: „Bei all diesen Anrufen, egal ob Ping-, Tech-Support- oder Robo-Calls, stehen ganz klar Betrugsabsicht, Abzocke oder Datenklau im Vordergrund. Wenn die Rufnummer am Display unbekannt ist, am besten gar nicht abheben und keinesfalls zurückrufen. Hebt man trotzdem ab, empfiehlt sich ein gesundes Misstrauen und sich nichts aufschwatzen lassen.“

Derzeit vermehrt Ping-Anrufe mit Vorwahl von Tunesien (+ 216)

Die RTR-Meldestelle verzeichnet seit einigen Tagen wieder verstärkt Beschwerden zu Ping-Anrufen mit der Vorwahl von Tunesien (+ 216). Die Anrufe werden nach nur einmaligem Klingeln (engl.: „ping“) wieder abgebrochen. Ruft man zurück, landet man unbemerkt bei teuren ausländischen Rufnummern oder Rufnummern von Satellitentelefonen. Man wird in einer Warteschleife hingehalten. Das Minutenentgelt ist ein hohes; je länger die Telefonverbindung aufrecht ist, desto höher wird der Betrag, der verrechnet wird. Im Juni wurden insgesamt 530 Beschwerden zu Ping-Anrufen registriert.

Anrufe mit Lockangeboten zur Vertragsanbahnung

„194 Beschwerden erhielten wir zu Anrufen, die mit Lockangeboten zu Vertragsabschlüssen, Vorauszahlungen oder Herausgabe von Daten animieren wollten. Das Portfolio ist groß und umfasst beispielsweise Finanzprodukte, Bitcoin-Bons, Lotteriespiele oder Gewinnspiele“, führt Steinmaurer aus.

„Die Anzeige einer Rufnummer am Display kann man fälschen. Vergleichen lässt sich das mit einem Brief, auf den man eine falsche Absenderadresse schreibt. Daher lasen sich die Übeltäter bei Betrugsanrufen auch kaum bis gar nicht eruieren“, ergänzt Steinmaurer.

Rufnummern-Missbrauch unter rufnummernmissbrauch.at melden

Rufnummernbereiche, die missbräuchlich verwendet werden, werden unter rufnummernmissbrauch.at gelistet. Dort finden Sie auch ein Formular, mit dem Sie uns verdächtige Nummern melden können. Damit können wir die Liste der betroffenen Vorwahlen immer aktuell halten, rechtzeitig Ping-Wellen erkennen und die Bevölkerung informieren.

Nachstehende Grafik (siehe Download) zeigt für den Zeitraum Jänner bis Juni 2019 und 2020 die Entwicklung von Beschwerden zu Betrugsanrufen (gesamt) und  den Anteil von Ping-Anrufen.  

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