RTR bringt 5G in die Fläche - zweite 5G-Auktion erfolgreich abgeschlossen
Nach vier Wochen und 60 Bietrunden wurde die zweite 5G-Auktion heute um 9:00 Uhr abgeschlossen. „Wir haben das ambitionierte Ziel einer flächendeckenden Versorgung von bisher mit leistungsfähigem mobilen Breitband unterversorgten Regionen dank unseres innovativen Auktionsdesigns erreicht: Hinkünftig werden 1.702 von 2.100 schlecht oder gar nicht versorgten Katastralgemeinden bis zum Jahr 2027 flächendeckend mit Mobilfunk-Breitband versorgt werden“, gibt Dr. Klaus M. Steinmaurer, Geschäftsführer der RTR für den Fachbereich Telekommunikation und Post, das Ergebnis bekannt und erklärt: „Im Fokus der zweiten 5G-Auktion stand eine flächendeckende Versorgung derjenigen Gebiete, in denen sich die Menschen tagtäglich aufhalten und bewegen. Dazu zählen auch Autobahnen, Straßen und Bahnstrecken.“
Bonus-Stufe sorgt für Versorgung von zusätzlichen 802 Katastralgemeinden
700-MHz-Frequenzen sind für die Versorgung von großen Flächen besonders gut geeignet. Daher war in den Auktionsbedingungen der Erwerb dieser Frequenzen unmittelbar an die Mobilfunk-Versorgung von 900 schlecht oder nicht versorgten Katastralgemeinden gekoppelt. „Für das Ziel einer möglichst flächendeckenden Versorgung mit 5G war uns das aber zu wenig. Um einen Anreiz für eine zusätzliche Versorgung zu schaffen, hat die Telekom-Control-Kommission ein Bonus-System kreiert: Die Bieter konnten gegen die Übernahme der Verpflichtung von zusätzlicher Versorgung einen Preisabschlag auf die vorher gegebenen Gebote ersteigern. Mit diesem Anreizsystem haben wir erreicht, dass weitere 802 Katastralgemeinden in Zukunft mit Mobilfunk-Breitband versorgt werden“, führt Steinmaurer aus und ergänzt: „Wir erwarten damit auch zusätzliche Glasfaser-Investments in diesen bisher schlecht versorgten Gebieten, da Basisstationen eine entsprechend leistungsfähige Anbindung erfordern.
Ausgewogene Verteilung der Frequenzen gewährleistet effiziente Nutzung
„Wir konnten das gesamte zur Vergabe stehende Frequenzspektrum vergeben. Dieser Umstand unterstreicht, dass das Gesamtpaket mit Mindestpreisen, Versorgungsauflagen und Laufzeiten trotz der teils sehr investitionsintensiven Versorgungsauflagen für die Bieter attraktiv ist. Die Verteilung der Frequenzen ist sehr ausgewogen. Das ist gut für den Wettbewerb“, erläutert Steinmaurer weitere Eckpunkte des Auktionsergebnisses.
Der Netto-Auktionserlös nach Abzug der Preisabschläge für die Versorgung von unterversorgten Katastralgemeinden beläuft sich auf insgesamt 201.876.964 Euro. A1 TA erhält 80 MHz (für 65.597.430 Euro), H3A 90 MHz (für 49.559.294 Euro) und TMA 90 MHz (für 86.720.240 Euro).
Liberaler Sharing-Rahmen und Kooperationsmodelle unterstützen Netzausbau
Der Ausbau von Netzen und die damit verbundene termintreue Erfüllung der Versorgungsauflagen sind sehr kostenintensiv. „Um diesen Bedingungen Rechnung zu tragen, haben wir die Rahmenbedingungen für den Netzausbau möglichst investitionsfreundlich gestaltet. So erleichtern Laufzeiten von mehr als 24 Jahren die Amortisation. Der Sharing Rahmen ist zudem deutlich liberaler gestaltet als in der Vergangenheit. Erlaubt sind aktives und passives Sharing sowie auch unter bestimmten Bedingungen die gemeinsame Nutzung von Spektrum. Und zur Versorgung von Autobahnen, Schnellstraßen, Bundes- und Landesstraßen sowie von Bahnstrecken fördern wir Kooperationsmodelle zwischen Betreibern dieser Verkehrswege einerseits und Mobilfunkbetreibern andererseits“, führt Steinmaurer aus.
Die Ergebnisse der zweiten 5G-Auktion sind unter https://www.rtr.at/de/tk/FRQ5G_2020_Outcome veröffentlicht.
Hinweis: Nachstehend finden Sie den Foliensatz, der im Rahmen der Pressekonferenz zur Präsentation der Auktionsergebnisse gezeigt wurde.