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  • Newsletter
    03/2022
  • Datum
    28.06.2022

Digital News Report 2022 - KommAustria Vorsitzender Ogris im Analyse-Talk bei der APA

Podiumsdiskussion anlässlich der Präsentation des sechsten Austria-Reports am 21. Juni

KommAustria-Vorsitzender Michael Ogris (r.) im Talk mit Ingrid Thurnher (ORF, 2. v.l.), Katharina Schell (APA) und Moderator Reiner Reitsamer (ORF III, l.) © RTR/AK

Nur zwei Tage vor der Bewegtbildstudie von RTR Medien und AGTT, wurde mit dem Digital News Report eine andere, wichtige und seit 2017 jährlich erscheinende Studie zur Mediennutzung in Österreich vorgelegt. Der Report beleuchtet das Segment der Nachrichten-Nutzung, dabei unter anderem das generelle Interesse an Nachrichten in der Bevölkerung, bevorzugte Quellen und das Verhältnis der Nutzung von digitalen zu traditionellen Medien. Präsentiert wurden die Ergebnisse der Erhebung, die mit der Befragung von gut 2.000 Österreicherinnen und Österreichern durchgeführt wurde, bei der Austria Presse Agentur in Wien, begleitet von einer Podiumsdiskussion mit Einschätzung und Analyse durch die ORF-Radiodirektorin Ingrid Thurnher, die APA-Chefradakteurin Katharina Schell und den Vorsitzenden der Kommunikationsbehörde Austria, Michael Ogris.

"Österreichs Nachrichtenlandschaft in der gefühlten Dauerkrise" beschreibt Stefan Gadringer, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Kommunikationswissenschaft der Universität Salzburg, die Umstände, unter denen er und Kollegen unter Leitung von Professor Josef Trappel die heurigen Austria-Ergebnisse des Digital News Reports erhoben haben. Pandemie, Ukraine-Krieg, innenpolitische Nachbeben und Sonderlagen haben die Nachrichten dominiert, den Redaktionen Höchstleistungen abverlangt und auf der anderen Seite auch zu einem Rückgang von Nachrichtennutzung und dem Interesse an Nachrichten ganz allgemein geführt und stattdessen Nachrichtenmüdigkeit eine aktive Nachrichtenvermeidung in der Bevölkerung begünstigt. TV-Nachrichten sind weiterhin die mit Abstand beliebteste Quelle, insgesamt haben aber alle News-Quellen im Jahr 2022 leichte Nutzungsrückgänge zu verzeichnen. Darüber hinaus präsentierte Gadringer weitere, wesentliche Ergebnisse der heurigen Studie, die wie immer Teil des globalen Digital News Reports der Nachrichtenagentur Reuters ist. Unterstützt wird die Erhebung der Universität Salzburg durch das Digital News Report Network Austria, dem neben österreichischen Medienhäusern und Zeitungen auch die RTR angehört.

Mag. Michael Ogris
Mag. Michael Ogris © RTR/AK

"Ein Vertrauensverlust  in die Medien kann viele Gründe haben. Es ist eine Summe von Faktoren, wie es ja auch die Studie darlegt" sagte Ogris in der anschließenden Diskussion. "Die Inseratenaffäre, eine allgemeine Abstumpfung oder Ermüdung gegenüber immer wiederkehrenden oder dauerhaften Themen, eventuell auch Überforderung durch die Anzahl an Themen oder die Intensität der Berichterstattung darüber.  Neu ist das nicht. Krisen, Pandemien, Epidemien oder Kriege, die aufgrund ihrer Allgegenwart in den Medien  zu einer Medienverdrossenheit bei den Nutzerinnen und Nutzern führen, hat es in der Berichterstattung immer gegeben und wird es immer geben. Das Ausmaß an Negativem, das Menschen bereit sind aufzunehmen, ist auch begrenzt. Und auch die Abhängigkeit der Medien von Inseratenschaltungen, hat den Menschen schon länger zu denken gegeben, wie es der Schriftsteller Karl Kraus schon vor rund einhundert Jahren thematisiert hat. Zu diesem Komplex gehört sicherlich auch, dass die Medien immer wieder sich selbst und ihr Tun unter die Lupe nehmen", so Ogris.

Der Digital News Report 2022 des Network Austria ist unter http://www.digitalnewsreport.at/ veröffentlicht. 



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