Themenbild Medienkompetenz Weltkugel mit vielen Videobildschirmen

Was ist Medienkompetenz?

Die Informationsgesellschaft bietet uns eine nie dagewesene Fülle an Informationen, die benutzerfreundlich präsentiert werden. Um sich in dieser Fülle zurechtzufinden, sind bestimmte Fähigkeiten erforderlich:

  1. medienkritisches Denken & Handeln
  2. Kenntnis der heutigen Medienlandschaft
  3. geübter Umgang mit Medien
  4. gestalterisches Mitwirken am Mediensystem

Um sich in dieser Medienlandschaft zu orientieren und an ihrer Weiterentwicklung gestalterisch mitzuwirken, benötigt es „Medienkompetenz“. Diese fördert ein kritisches, reflektiertes, verantwortungsbewusstes, selbstbestimmtes und kreatives Handeln im Umgang mit Medien. Medienkompetenz ermöglicht es uns, aktiv an der Wissensgesellschaft und der Medienkultur teilzuhaben.

Medienkompetenz umfasst etwa:

  • Ein Buch in der Bibliothek suchen und entleihen zu können.
  • Das Internet zu kennen und nutzen zu können.
  • Den Fernseher bedienen und sich im Fernsehprogramm orientieren zu können, um beispielsweise unter den verschiedenen Angeboten eine Nachrichtensendung zu finden.
  • An medial vermittelter Kommunikation verantwortungsvoll teilnehmen zu können – beispielsweise einen Leserbrief oder ein Posting zu verfassen.
  • In Blogs kommerzielle oder politische Interessen erkennen zu können.
  • Selbst kreativ in der Medienwelt tätig werden zu können.
  • Fake-News und Desinformation erkennen und diese gegebenenfalls auf ihren Wahrheitsgehalt überprüfen zu können.

Die jungen Menschen – die sogenannten „Digital Natives“ – sind von Anfang an von Medien umgeben. Sie verfügen in der Regel bereits bei Schuleintritt über ein gewisses Maß an Medienkompetenz, jedenfalls aber an technischen Fertigkeiten, welche eine ständigen Erweiterung bzw. begleitenden Bewusstseinsbildung benötigen. Hier kommt – neben den Eltern – gerade der Schule eine wichtige Rolle zu, die diese auch wahrnimmt: Es wird etwa das Thema Medien als mitgestaltendes Element in den Unterricht eingebunden.

Die älteren Personen - die Digital Immigrants" – haben die Entwicklung hin zu einer immer stärker digitalisierten Medienwelt miterlebt und dabei stets dazugelernt. Sie sind quasi in die digitale Welt "eingewandert". Für sie braucht es Möglichkeiten Medienkompetenz zu erwerben und Wissen zu vertiefen. Dabei können sowohl das persönliche Umfeld, wie etwa die Familie oder der Freundeskreis, als auch Weiterbildungs- und Informationsangebote durch Mediendiensteabietende und verschiedenste Institutionen helfen.

In unserem Medienkompetenz-Atlas finden Sie Projekte und Initiativen mit unterschiedlichen Schwerpunkten, die Medienkompetenz fördern und sich an verschiedenste Zielgruppen richten. Zusätzlich können Sie nach Informations- und Bildungsangeboten spezifisch nach Zielgruppe suchen oder Ihr eigenes Projekt einbringen und sich dabei über Fördermöglichkeiten informieren.

Medienkompetenz nach Dieter Baacke

Bereits in den 1990er-Jahren hat sich Dieter Baacke intensiv mit dem Begriff der Medienkompetenz auseinandergesetzt und ihn in vier Dimensionen gegliedert: Medienkritik, Medienkunde, Mediennutzung und Mediengestaltung (Dieter Baacke Medienpädagogik, 1997, S. 98f). 

Abbildung welche die 4 Dimensionen der Medienkompetenz nach Baacke veranschaulicht.
© RTR

Diese Kurzdefinition des Begriffs der Medienkompetenz stellt dar, dass Nutzer:innen durch eine aktive Mediennutzung eine Kritikfähigkeit bilden sollen, die unter anderem zum Auswählen unterschiedlicher Medienangebote genutzt werden kann.

Thematisch setzt kritische Medienbewertung fundiertes Wissen voraus, denn um Medien zu verstehen, sollte man sich deren Mechanismen bewusst sein. Ein tieferes Wissen über Medienlandschaften, Technologien und Entwicklungen in der Branche befähigt daher zu einer reflektierten Bewertung medialer Inhalte und gesellschaftlicher Prozesse. Medienjournalistische Formate, welche über Branchennews informieren, oder Medienforschung und -beobachtungsind dabei hilfreiche Instrumente.

Weiterführende Informationen zu Medienjournalismus und Medienbeobachtung

Während Medienkunde und -kritik vielmehr theoretische Dimensionen darstellen, fördert das aktive Mitgestalten am Mediensystem für praktisches Verständnis. Beeinflusst wird dadurch vor allem die Mediennutzung und somit der Umgang mit verschiedenen Medien, Anwendungen oder auch Plattformen. Eine Möglichkeit an der österreichischen Medienlandschaft zu partizipieren sind Community Medien.

Mehr zum Nichtkommerziellen Rundfunk / Community Medien in Österreich


Gerne halten wir Sie am Laufenden!

Ich stimme der Verarbeitung meiner hier angegebenen E-Mail-Adresse laut den Bestimmungen zum Datenschutz ausdrücklich zu. Diese Zustimmung kann ich jederzeit widerrufen.