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    04/2022
  • Datum
    20.12.2022

RTR-Studie zeigt: digitale Kommunikation drängt klassische Kommunikationsdienste nach und nach ins Abseits

Der Fachbereich Telekommunikation und Post der RTR erhob die Nutzung von internetbasierter Kommunikation über Internettelefonie, Videotelefonie, Videokonferenzen, Messenger sowie E-Mails. Der Vergleich mit klassischer Telefonie und SMS zeigt: Gemessen an der Anzahl von Minuten und Nachrichten erfolgt Kommunikation überwiegend über das Internet.

Internetbasierte Kommunikationsdienste wie Internettelefonie-, Videotelefonie- und Videokonferenz-, Messenger- sowie E-Mail-Dienste stehen im Wettbewerb zu klassischer Telefonie und SMS und unterliegen seit Erlass des Telekommunikationsgesetzes 2021 in einigen Bereichen der sektorspezifischen Regulierung. Die RTR-GmbH hat daher im Juli 2022 mittels einer repräsentativen Befragung von 2009 Personen der österreichischen Online-Bevölkerung Daten zur Nutzung dieser Kommunikationsdienste erhoben.  

Abbildung 1: Private monatlich aktive Nutzung von Kommunikationsdiensten nach Alter im Vergleich © RTR

Abbildung 1 zeigt, dass die Nutzung der verschiedenen Kommunikationsdienste über die Altersgruppen hinweg unterschiedlich ist. Jüngere Personen nutzen vermehrt Internettelefonie-, Videotelefonie- bzw. Videokonferenz-Dienste. Klassische Telefonie, Messenger und E-Mail-Dienste werden von jeder Altersgruppe auf einem ähnlichen, vergleichsweise hohen Niveau genutzt. Der Anteil an SMS-Nutzer:innen nimmt mit höherem Alter tendenziell zu.

Ohne Berücksichtigung des Alters nutzen 65% der Befragten Internettelefonie-Dienste privat zumindest monatlich, 55% Videotelefonie- und Videokonferenz-Dienste, 87% die klassische Telefonie. 93% der Befragten nutzen privat zumindest monatlich Messenger, sogar 97% E-Mail-Dienste und immerhin 69% SMS.
 

Abbildung 2: Anteile der gesamten privaten Gesprächsminuten © RTR

Betrachtet man die in Abbildung 2 dargestellten privat telefonierten Minuten, so liegen jedoch die internetbasierten Dienste vorne. Mehr als 60% aller Minuten entfallen auf Internettelefonie (32%) sowie Videotelefonie- und Videokonferenz-Dienste (31%). 

Abbildung 3: Anteile der gesamten privaten Nachrichten © RTR

Bei den in Abbildung 3 dargestellten empfangenen oder versandten Nachrichten entfallen jedoch nur noch 10% auf SMS, der Großteil wird über Messenger abgewickelt (66%), während auf E-Mails ein Anteil von 24% entfällt.

Die Nutzung internetbasierter Kommunikationsdienste bezogen auf Minuten bzw. die Anzahl von Nachrichten nimmt zwar mit zunehmendem Alter tendenziell ab, übertrifft aber bereits in fast allen Altersgruppen jene der klassischen Telefonie bzw. SMS.  

Viele internetbasierte Kommunikationsdienste sind Teil von digitalen Ökosystemen – beispielsweise von Meta, Google, Apple oder Microsoft. Die Dienste von Meta (WhatsApp, Facebook, Facebook Messenger, Instagram) dominieren nicht nur bei Messenger-Diensten, sondern auch bei Telefonie und Videotelefonie.

Bericht, Fragebogen und Rohdaten auf der Website der RTR veröffentlicht

Der Bericht "Nutzung von Kommunikationsdiensten im Internet", der Fragebogen der Umfrage sowie die erhobenen Rohdaten sind auf der Website der RTR abrufbar. Die Daten sind als Open-Data frei zugänglich und nutzbar.

Autor: Robert Kiraly


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