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  • Newsletter
    04/2023
  • Datum
    18.12.2023

Was tut sich auf dem internationalen Parkett: Berichte zu BEREC und ERGP

Gregor Gradnig (zu BEREC) und Manuela Steiner-Pauls (zu ERGP)

BEREC verabschiedete im vergangenen Plenum erneut zahlreiche interessante Berichte und Studien. Außerdem werden zwei öffentliche Konsultationen gestartet und zu einem Call for Input aufgerufen. Neuigkeiten gibt es auch vom ERGP-Plenum.

Draft Report on empowering end-users through environmental transparency on digital products and services

BEREC ist sich seiner Verantwortung im Bereich Nachhaltigkeit bewusst und nimmt sich dem Thema in unterschiedlicher Weise an. Zum Beispiel dadurch, den Endnutzer:innen Wissen und Werkzeuge in die Hand zu geben, um nachhaltig an elektronischer Kommunikation teilzunehmen.

Denn Endnutzer:innen sind ein wichtiger Hebel am Weg des Sektors, nachhaltiger zu werden. Informationen über nachhaltige, digitale Produkte und Dienstleistungen könnten sie bei ihren Entscheidungen hinsichtlich ihres digitalen Konsums unterstützen. Ergänzend zu den Auswirkungen auf der Nachfrageseite könnte diese Befähigung der Endnutzer:innen positive Anreize für digitale Akteure schaffen, die Einführung umweltfreundlicherer, digitaler Lösungen zu unterstützen und das Risiko des Greenwashings zu begrenzen.

Der Bericht zeigt, dass Informationen aus "datengestützter Regulierung" den Nutzer:innen helfen können. Kennzeichnungen, Indizes und Rankings können verlässliche, leicht verständliche und vergleichbare Informationen sein, die alle relevanten Umweltauswirkungen von IKT-Produkten berücksichtigen (Treibhausgasemissionen, Energieeffizienz, Materialverbrauch usw.).

Wichtig sind außerdem Information der Endnutzer:innen über ihre Umweltrechte als Verbraucher, Sensibilisierung für den ökologischen Fußabdruck digitaler Dienste und bewährte Praktiken zur Verringerung dieser Auswirkungen sowie Förderung der umweltfreundlichen Nutzung digitaler Geräte und Verlängerung ihrer Lebensdauer. 

Ab 12. Dezember 2023 soll der Entwurf des Berichts nun öffentlich konsultiert und Mitte des kommenden Jahres veröffentlicht werden

In der RTR befassen wir uns ebenfalls mit Nachhaltigkeit. So haben wir Informationen in Bezug auf die nachhaltige Nutzung von Smartphones gesammelt und für die Endnutzer:innen aufbereitet. Auf unsere Webseite sind wichtige Tipps von der Anschaffung eines Smartphones, zur Verlängerung der Lebensdauer bis zur richtigen Wiederaufbereitung bzw. Entsorgung am Ende der Lebensdauer zu finden.

Die von den meisten Mitgliedstaaten der Europäischen Union im März 2021 angenommene Ministererklärung zu den europäischen Datengateways unterstreicht die Tatsache, dass die digitale Souveränität und die globale Wettbewerbsfähigkeit Europas von einer starken und sicheren internen und externen Konnektivität abhängen. 

Mit diesem Bericht möchte BEREC die Allgemeingenehmigung und die damit verbundenen Rahmenbedingungen für die internationale Untersee-Konnektivität klären. Außerdem sollen mögliche Lösungen zur Förderung von Investitionen in diesem Sektor und zur Stärkung der geostrategischen Position der Europäischen Union aufgezeigt werden.

Der Entwurf des Berichts wird nun auf der BEREC-Website konsultiert .

Call for input on Machine-To-Machine Communications and Permanent Roaming

Bis zum 26. Jänner 2024 besteht noch die Möglichkeit, an einem Call for Input teilzunehmen. Dabei geht es um die Kommunikationen zwischen Maschinen (M2M) in einer vernetzten Welt (IoT) und permanentem Roaming. Permanentes Roaming wird für viele Anwendungsfälle von M2M und IoT immer wichtiger, da viele Geräte über einen längeren Zeitraum mit einem Netz außerhalb ihres Heimatnetzes bzw. Heimatlandes verbunden bleiben.

Für einen Bericht will BEREC M2M-Dienste analysieren, die Roaming für "periodische Reisen" ermöglichen, aber auch solche, die auf permanentes Roaming angewiesen sind. Interessant ist, welche Hindernisse den Betreibern beim Verhandeln von (permanenten) Roaming-Vereinbarungen im Wege stehen, ob sie permanentes Roaming in ihrem Netz für die Erbringung solcher Dienste zulassen und welche Preisregelungen angewandt werden.

BEREC Summary Report on the outcome of a BEREC internal workshop on the migration to VHCNs and copper switch-off with a focus on the needs of the end-users

Im September veranstaltete BEREC in Brüssel einen BEREC-internen Workshop, der sich mit der Abschaltung des Kupfer-basierten Zugangsnetzes aufgrund der Migration hin zu Netzen mit sehr hoher Kapazität beschäftigte. Bei diesem Workshop stand die Endnutzer:innen-Perspektive im Vordergrund und er bestand aus folgenden drei Teilen:

  • Migration zu Netzen mit sehr hoher Kapazität und Kupfernetz-Abschaltung mit Schwerpunkt auf den Bedürfnissen der Endnutzer:innen
  • Aktualisierung der von den nationalen Regulierungsbehörden festgelegten Regeln für den Migrationsprozess und die Kupfernetzabschaltung seit dem im vergangenen Jahr veröffentlichten BEREC-Report 
  • Erhöhung der Vorleistungspreise für den Kupfernetz-basierten Zugang während der Übergangszeit.

BEREC veröffentlichte jetzt einen Bericht, der die Ergebnisse dieses Workshops zusammenfasst und demnach sind folgende drei Aspekte für die Endnutzer:innen besonders relevant:

  • Ausreichende, verlässliche und rechtzeitige Information;
  • die rechtzeitige Verfügbarkeit eines geeigneten alternativen Produkts und
  • ob Endnutzer:innen zwangsweise abgeschaltet werden, wenn sie nicht freiwillig vor dem Abschalttermin auf ein alternatives Produkt migrieren.

Zwei BEREC-Studien veröffentlicht

BEREC Study on evolution of competition dynamics of tower and access infrastructure companies not directly providing retail services

BEREC veröffentlichte eine Studie, erstellt von WIK Consult, zum Thema "Entwicklung der Wettbewerbsdynamik von Sendemastenunternehmen (Towercos) und Infrastrukturunternehmen, die keine direkten Endkundendienste anbieten". Mit der Studie wollte sich BEREC die Auswirkungen des Trends der Veräußerung der Infrastrukturanlagen ansehen. Dieser Trend betrifft vor allem die größeren Mobilfunknetzbetreiber in Europa, die ihre Sendemasten an Towercos veräußert haben. Bei den Festnetzunternehmen ist der Trend weniger weit verbreitet, aber mehrere größere Breitbandanbieter (einschließlich etablierter Unternehmen) haben Joint Ventures für Glasfasernetze gegründet, um Zugang zu Finanzmitteln zu erhalten und/oder Lücken in der Glasfaserabdeckung zu schließen. 
Die Studie befasst sich mit mehreren relevanten Aspekten, wie den Beweggründen für die Gründung von Infrastrukturunternehmen, den Geschäftsmodellen, nach denen sie arbeiten und ihren Zukunftsplänen. Anschließend werden die Chancen und Gefahren sowohl für die Infrastrukturunternehmen als auch für die Telekommunikationsbetreiber dargestellt, um ihre Auswirkungen auf die Entwicklung des Wettbewerbs und die Investitionen in Netze mit sehr hoher Kapazität zu beurteilen. 

Die von Plum Consulting und Stratix erstellte Studie beschreibt den aktuellen technischen Stand der Netzvirtualisierung, sie identifiziert die Hauptakteure in der Wertschöpfungskette und geht auf die Wettbewerbsdynamik zwischen diesen Akteuren sowie auf Anwendungsfälle ein. Außerdem legt sie potenzielle Regulierungs- und Wettbewerbsengpässe dar und thematisiert erwartete zukünftige Trends, einschließlich möglicher neuer Geschäftsmodelle, die durch die Virtualisierung ermöglicht werden können.

Alle Berichte und Studien, die beim BEREC-Plenum verabschiedet wurden, sind auf der BEREC-Website  unter "Related documents" zu finden.

Danksagung an Wilhelm Schramm

Unser geschätzter Mitarbeiter Wilhelm Schramm steht kurz vor seiner wohlverdienten Pensionierung. Wilhelm hat auch bei BEREC ein hohes Ansehen und seine Expertise in den vergangenen neun Jahren als Co-Chair der nunmehrigen Fixed Network Evolution-Arbeitsgruppe eingebracht. Beim vergangenen Plenum wurde er von BEREC gebührend verabschiedet. Auch wir möchten Wilhelm für seinen unermüdlichen Einsatz danken. Alles Gute für die Pension!

Postdienste: 2. ERGP-Plenum

Die Gruppe der Europäischen Postregulierungsstellen traf sich Ende November zu ihrer 25. Plenarsitzung in Bukarest. Dazu gehörte vorab ein öffentlicher Workshop, um sich mit den Marktteilnehmenden und Interessenvertretungen zum Thema "Bewusstsein der Nutzer:innen für ökologische Nachhaltigkeit" auszutauschen.

Die Co-Chairs der Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit stellten den ERGP-Bericht über Praktiken der ökologischen Nachhaltigkeit im Postsektor vor. Vertreter:innen von Cullen International, Euroconsumers, Comeos und Sameday beleuchteten unterschiedliche Aspekte der Nachhaltigkeit. Die Wiener Lokalbahnen nutzen die Möglichkeit, ihr Projekt "WienBox" einem breiteren internationalem Publikum vorzustellen und gaben dabei einen Einblick in die praktischen Aspekte der Einbeziehung der Nutzer:innen in Nachhaltigkeitsinitiativen.

In der Plenarsitzung tags darauf am 24. November 2023 wurde unter anderem das ERGP-Arbeitsprogramm für 2024 beschlossen. Darin werden die Aufgaben der ERGP für das nächste Jahr im Einklang mit den strategischen Säulen der ebenfalls in dieser Sitzung angenommenen ERGP-Mittelfrist-Strategie (MTS) 2023 bis 2025 angeführt.

Für 2024 wird die ERGP den Fokus ihre Aktivitäten beispielsweise auf den Entwurf des künftigen Regulierungsrahmens, die Bedürfnisse vulnerabler Nutzer:innen von Postdiensten, die Regulierung der Endnutzerpreise, den Zugang zur Infrastruktur für die Zustellung von Paketen und Möglichkeiten zur Förderung der ökologischen Nachhaltigkeit innerhalb des Postregulierungsrahmens legen.

Aus dem laufenden Arbeitsprogramm 2023 nahm das Plenum folgende Berichte an:  

  • ERGP PL II (23) 6 - ERGP-Bericht über die Befugnisse der nationalen Regulierungsbehörden
  • ERGP PL II (23) 8 - ERGP-Bericht über die Auswirkungen der Modernisierung/Anpassung des Universaldienstes
  • ERGP PL II (23) 9 - ERGP-Bericht über die Qualität der Dienste, den Verbraucherschutz und die Behandlung der Verbraucher:innen
  • ERGP PL II (23) 10 - ERGP-Bericht über die Kernindikatoren des Postwesens
  • ERGP PL II (23) 12- ERGP-Bericht über Praktiken der ökologischen Nachhaltigkeit im Postsektor.

 

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