Eine Studie der Agentur Media Affairs auf Idee der Frauensport-Initiative EXPLORISTAS
Am 16. Dezember präsentierten Vize-Kanzler und Sportminister Werner Kogler und die Ministerin für Frauen und Gleichstellung Susanne Raab die Studie "Genderbalance in der Sportberichterstattung", die sich mit Präsenz und Inszenierung von Sportlerinnen und Sportlern in österreichischen Medien befasst. Die Idee und Entstehung geht maßgeblich auf Anja Schmidt, die Gründerin von "EXPLORISTAS - ÖSTERREICHS INITIATIVE ZUR BESTÄRKUNG VON FRAUEN DURCH OUTDOOR SPORT" zurück. Erstellt wurde die Untersuchung von der auf Medienmarktanalysen spezialisierten Agentur Media Affairs. Verantwortliche Autorin ist Geschäftsführerin Maria Pernegger. Zur Präsentation kam u.a. auch die Sportlerin des Jahres 2018 und Snowboard Freeride Weltmeisterin Manuela Mandl. Ermöglicht wurde die Studie durch die Förderung der RTR Medien und des Vereins 100% Sport – Österreichisches Zentrum für Genderkompetenz im Sport, der vom Sportministerium als autonomer Verein eingerichtet wurde.
Auf rund 100 Seiten untersucht die Studie das quantitative und das qualitative Verhältnis, in dem Sportberichterstattung über Sportlerinnen und Sportler in österreichischen Medien stattfindet.
Ein Ergebnis: Sportlerinnen sind im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen in der Berichterstattung reichweitenstarker Massenmedien klar unterrepräsentiert. Im Schnitt bewegt sich der Frauenanteil auf den Sportseiten in den Tageszeitungen bei 12 Prozent, in den täglichen Sport-News des ORF pendelt er sich bei 15 Prozent ein und die einflussreichsten Sport-Webportale berichten in gerade einmal sieben Prozent der Fälle über Sportlerinnen. Dabei werden Frauen in der Darstellung häufiger trivialisiert („unsere Mädels“, „hübsch anzuschauen“, …), sexistische Darstellungsweisen kommen hingegen erfreulich selten vor. Am häufigsten wird über Erfolge von Sportlerinnen im Bereich Ski alpin berichtet, aber selbst hier kommen sie nur auf einen Anteil von 15 %. Im Zusammenhang mit zahlreichen Randsportarten, die ohnehin wenig Erwähnung finden, sind Frauen in der Berichterstattung nicht präsent.
Ausgewertet wurden Tageszeitungen und die Berichterstattung im ORF.