Präsentationen im Rahmen der European Platform of Regulatory Authorities (EPRA) geplant
Im Arbeitsprogramm der European Platform of Regulatory Authorities (EPRA) für das Jahr 2024 ist Künstliche Intelligenz (KI) neben Medienkompetenz und Hassrede im Netz eines der drei Hauptthemen im Arbeitsjahr. Die EPRA-Mitglieder haben aufgrund des hohen Transformationspotenzials von KI im Mediensektor und den damit verbundenen möglichen Einflüssen auf gesellschaftliche Veränderungen dieses Thema als Eckpfeiler in das Arbeitsprogramm aufgenommen. Nachdem die RTR und die KommAustria in Veranstaltungen im Juni 2023 sowie im Februar 2024 mit den Präsentationen eines Sonderberichts ("Einsatz künstlicher Intelligenz im Mediensektor") und einer Studie ("KI in der Medienwirtschaft") zu diesen Themenbereichen bereits umfangreiche Vorarbeiten geleistet hat, ist von Seiten der EPRA nun geplant, dass die RTR dieses Wissen in Form eines Diskussionsdokuments und einer Präsentation aktiv in das EPRA-Plenum einbringt. Aus der anschließenden Diskussion im EPRA-Plenum, können dann weitere Arbeitsschwerpunkte der EPRA für das Jahr 2025 gesetzt werden.
Im Jahr 2024 sind zwei konkrete Arbeitsschwerpunkte geplant. Im Frühjahrs-Plenum wird der Frage nachgegangen, wie man KI erfolgreich in die Arbeitsprozesse von Medienaufsichtsbehörden einführen kann. EPRA-Mitglieder werden die Gelegenheit haben, die notwendigen Schritte zum Aufbau und zur Umsetzung einer internen KI-Strategie zu diskutieren. Dafür geplant ist, dass der aktuelle Status des Einsatzes für dieses Plenum erhoben wird und Beispiele für schon bestehende Anwendungen im Regulierungsalltag vorzuführen.
Im diesjährigen Herbst-Plenum geht es um den Einfluss der KI-Systeme auf Medieninhalte und welche Auswirkungen und Herausforderungen sich dadurch für die Regulierungsbehörden ergeben. Subthemen werden zum Beispiel Einsatzbereiche wie Inhaltsproduktion, -kuratierung, -auswahl und -priorisierung sein.
Abgerundet werden die KI-Themen der EPRA durch gezieltes Monitoring zum Stand von AI-Gesetzesinitiativen sowie eine Übersicht der Rolle von Regulierungsbehörden in diesem Themenfeld.
Die EPRA kann in Sachen Künstliche Intelligenz schon auf einige Aktivitäten zurückblicken. Seit Ende 2021 etwa finden regelmäßig die „AI & Regulators Roundtables“ mittels Videokonferenz statt, in welchen sich die Regulatoren über praktische Fragen im Zusammenhang mit dem KI-Einsatz austauschen. Dieser regelmäßige Austausch stärkt die internationale Zusammenarbeit und ist für die Organisation wichtig, um neueste Entwicklungen frühzeitig zu erkennen. Auch in EPRA-Plenarsitzungen wurde das Thema KI schon mehrfach behandelt. Bereits im Jahr 2019 gab es eine erste Präsentation zum KI Einsatz im Medienbereich und beispielsweise im Jahr 2020 lag ein Themenschwerpunkt bei der Nutzerperspektiven von Algorithmen - Transparenz und Vertrauen und die Navigation durch Online-Inhalte. Gerade in diesem zuletzt genannten Thema der Auffindbarkeit wird KI immer wichtiger.
Der 1995 gegründeten EPRA gehören 55 Rundfunk-Regulierungsbehörden aus 47 Ländern an. Ihre Entstehung geht auf den damals bereits stark spürbaren Bedarf an Abstimmung und Harmonisierung europäischer Regulierungsmaßnahmen im Bereich des Rundfunks zurück. Die Europäische Kommission, der Europarat, die Europäische Audiovisuelle Informationsstelle und das Büro des OSZE-Beauftragten für Medienfreiheit sind ständige Beobachter der Plattform.