Bereits seit Jahren ist es der kleine Auftakt zum großen Festival: mit der Österreichischen Filmfördertagung leitet der FERNSEHFONDS AUSTRIA traditionell die Diagonale, das Festival des österreichischen Films, ein. Als langjähriger Kooperationspartner der Diagonale, ist der FERNSEHFONDS AUSTRIA stolz darauf, auch im Jahr seines zwanzigjährigen Bestehens wieder Teil des einzigartigen Filmfestivals und seines vielfältigen Rahmenprogramms gewesen zu sein.
Dominik Kamalzadeh und Claudia Slanar, die neuen Intendant:innen der Diagonale, nahmen sich trotz des Eröffnungstrubels die Zeit für die traditionelle Begrüßung unserer Gäste durch die Festivalleitung und würdigten unsere Veranstaltung als mittlerweile klassischen Beginn des Tagungsprogramms der Diagonale.
Die Filmfördertagung des FERNSEHFONDS fungiert als wertvolle Plattform für den fachlichen Austausch zwischen regionalen und nationalen Filmförderstellen und Film Commissions.
In diesem Jahr diskutierten wir intensiv über das Thema Künstliche Intelligenz (KI) und beleuchteten deren zunehmende Relevanz in der Filmbranche.
Durch die Tagung im Heimatsaal des Grazer Volkskundemuseums führte Andreas Kunigk, Pressesprecher der RTR Medien.
Als Keynote-Sprecher berichtete Fabian Schmidt, Geschäftsführer von DIE FILMAGENTUR aus Berlin, unseren Teilnehmer:innen über die Anwendung von KI in der Filmproduktion und den Nutzen und Hype im Arbeitsalltag. Dabei gewährte er uns faszinierende Einblicke aus der Praxis seiner seiner Werbefilmfirma und zeigte die rasante Entwicklung der Künstlichen Intelligenz (KI) auf, die signifikant den Arbeitsalltag der Filmschaffenden prägt, von der Konzeption bis hin zum Filmschnitt. Er stellte die Frage, was tatsächlich machbar und sinnvoll ist, und gab einen Einblick in verfügbare Tools und die Grenzen dieser neuen Möglichkeiten.
In der täglichen Arbeit des Österreichischen Filminstituts (ÖFI) finden bereits KI-Tools Anwendung, um die Arbeitsprozesse zu unterstützen, berichtete Roland Teichmann, Direktor des ÖFI, über die Erfahrungen mit der Integration verschiedener Tools und gab einen Ausblick auf zukünftige Aktivitäten und Entwicklungen auf diesem Gebiet.
Clara Schreiner und Jakob Widmann, beide Mitglieder der Nachwuchsabteilung des ÖFI, gaben anschließend ein gemeinsames Update zum aktuellen Status des Nachwuchs-Förderprogramms "FILM LAB". Da das Konzept noch in der Entwicklungsphase ist und noch nicht alle Einzelheiten feststehen, konnte nur eine kleine Vorschau gegeben werden. Das, was sie jedoch preisgeben konnten, stützt sich auf ein Konzept, das schon vor zwei Jahren seinen Anfang nahm: Es ist die Vision einer neuen Abteilung, die als Informationszentrum fungiert, Möglichkeiten zur Vernetzung schafft und verschiedene Fördermöglichkeiten bündelt.
In ihrem Vortrag "Vom Algorithmus zum Oscar: Rechtliche Herausforderungen und Inspirationen für KI in der Filmindustrie" gab Jeannette Gorzala, Vizepräsidentin des European AI Forums und stellvertretende Vorsitzende des bei der KI-Servicestelle der RTR beheimateten KI-Beirats, einen kompakten Überblick über die gegenwärtige Situation und die damit verbundenen Herausforderungen des KI-Einsatzes in der Filmindustrie.
Sie ging dabei insbesondere auf relevante rechtliche Aspekte ein und unterstrich die Bedeutung und Konsequenzen des AI Acts sowie des Urheberrechts. Dabei betont Gorzala, dass der AI Act das Urheberrecht weder adressiert noch regelt, was die Frage aufwirft, ob eine Aktualisierung des Urheberrechts in naher Zukunft erforderlich ist.
Birgit Moldaschl, zuständig für Gender & Diversity beim ÖFI, berichtete, dass das Österreichische Filminstitut die Einführung des Diversitäts-Daten-Erhebungstools OMNI plant. Dieses Tool, entwickelt von der regionalen Filmförderung MOIN in Kooperation mit einem Beirat, in dem auch das ÖFI vertreten ist, soll gemeinsam mit österreichischen Interessensvertretungen, Förder- und Sendeanstalten implementiert werden.
OMNI ist eine einfache, kurze Online-Umfrage, die es Cast & Crew ermöglicht, ihre Daten DSGVO-konform zu teilen. Durch Auswertung und anonymisierte Veröffentlichung dieser Daten fördert OMNI Transparenz und Diversität und unterstützt eine inklusivere Filmbranche.
Zum Abschluss der Veranstaltung gab Film Commissioner Juliane Buchroitner einen Überblick über die vielfältigen Funktionen und Aufgaben der Austrian Film Commissions & Funds (AFC & Funds).
Die AFC, eine Arbeitsgemeinschaft der regionalen Filmkommissionen in Österreich und die nationale Film Commission FILM in AUSTRIA, repräsentiert Österreich als attraktiven Filmstandort bei internationalen Festivals. Darüber hinaus bietet die AFC Beratung zu Dreharbeiten und Finanzierungsmöglichkeiten auf Bundes- und Landesebene und koordiniert Projekte, die mehrere Bundesländer betreffen.
Wir danken der Organisation des Festivals für die Unterstützung, unseren Speakern für ihre fachkundigen Beiträge und allen unseren Partner:innen und den Teilnehmer:innen, die dieses Event zu einem lebendigen und erfolgreichen Erlebnis gemacht haben.
Wir schauen bereits mit großer Vorfreude auf das nächste Jahr.
Der FERNSEHFONDS AUSTRIA, eingerichtet beim Fachbereich Medien der Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH (RTR Medien), unterstützt als Förderstelle Fernsehproduktionen in Österreich und erleichtert damit internationale Investitionen in den heimischen Filmstandort. Das von der Bundesregierung zur Verfügung gestellte Budget beträgt jährlich 13,5 Mio. Euro. Weitere Informationen über den FERNSEHFONDS AUSTRIA und Fördervoraussetzungen unter www.rtr.at/FERNSEHFONDS.